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Feuerwehr kritisiert Bürgermeister

In Piskowitz, Miltitz und Nebelschütz wird neue Technik für die Wehr gebraucht. Doch es fehlt auch noch etwas anderes.

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© Symbolfoto: dpa

Von Andreas Kirschke

Nebelschütz. Vor dem Beschluss des Brandschutz-Bedarfsplans für die nächsten fünf Jahre in der Gemeinde Nebelschütz sind dringend Gespräche zwischen Kommune und Feuerwehren zu führen. Das zeigte die vergangene Gemeinderatssitzung. „Wir haben viele Zwischenschritte und Hausaufgaben zu erledigen auf dem Weg zum Brandschutz-Bedarfsplan. Wir nehmen das Thema Feuerwehr sehr ernst. Wir werden es kritisch mit begleiten“, unterstrich Bürgermeister Thomas Zschornak.

Die Nebelschützer Feuerwehr braucht dringend ein Löschfahrzeug. Die bisherige Technik stößt an Grenzen. Das zeigten vergangene Einsätze. Die Gemeinde greift das Thema auf. Im Haushalt 2017 stellt sie vorerst 10 000 Euro für den Kauf eines gebrauchten Löschfahrzeugs ein. Besonders schwierig ist die Lage in Miltitz. Die dortige Wehr nahm zuletzt nicht an Versammlungen teil. „Wir laden sie zum Gespräch ein. Wichtig ist, über die Zukunft zu beraten“, erläuterte der Bürgermeister.

Grundsätzlich, so Gemeindewehrleiter Christian Matka, sollen die Feuerwehren Piskowitz, Miltitz und Nebelschütz mit Löschfahrzeugen nachgerüstet werden. Damit berief er sich auf Empfehlungen des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser. Dessen Vorsitzender Mirko Domaschke hatte zuletzt die Sachlage geschildert.

Kritik kam in der vergangenen Gemeinderatssitzung vonseiten der Kameraden an der Kommune. Bürgermeister Thomas Zschornak nehme sich zu wenig Zeit für die Veranstaltungen der Feuerwehr. Der Bürgermeister wies diesen Vorwurf zurück. Soweit er könne, nehme er die Termine stets wahr.

Gemeinde und Gemeinderat wollen jetzt zunächst intensiv mit der Miltitzer Feuerwehr beraten. „Ob die Miltitzer Feuerwehr weiterhin Bestand hat, entscheiden die Kameraden“, so der Bürgermeister. „Oft gibt es personelle Probleme und Probleme mit der Tageseinsatzbereitschaft. Deshalb sollen die Kameraden jetzt realistisch einschätzen, wie es weitergeht.“

Einladen wollen Gemeinde, Gemeinderäte und Kameraden in jedem Fall Kreisbrandmeister Manfred Pethran, ebenso die Kamenzer Feuerwehr und die Panschwitz-Kuckauer Feuerwehr zum Erfahrungsaustausch. Geprüft werden soll, inwieweit die Nachbar-Feuerwehren mit ihrer Technik bei Einsätzen in der Gemeinde Nebelschütz unterstützen können. „Wir wollen zugleich prüfen, welche Ausbildung unsere eigenen Kameraden haben. Auch hier gibt es Nachholbedarf“, meinte Thomas Zschornak. Die Feuerwehren, so unterstrich er, sind im Ort immer auch Kulturträger. Sie stärken die Identität im Ort. Sie sollten deshalb erhalten bleiben. Nach intensivem, regem Austausch in der Ratssitzung sicherte der Bürgermeister Unterstützung zu. Zwischen Gemeinde und Kameraden bleibt aber dringender Redebedarf.