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Feuerwehr feiert runden Geburtstag

Auf der Dorfstraße von Meinsberg wimmelt es am Sonnabend nur so von Feuerwehrleuten. Der Grund dafür ist erfreulich.

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© Lars Halbauer

Von Elke Braun

Meinsberg. Schon seit 80 Jahren gibt es die Ortsfeuerwehr in Meinsberg. Als sie am 6. September 1938 gegründet wurde, gehörten ihr 25 Kameraden an. Derzeit engagieren sich konstant zehn bis 15 Männer und Frauen in der Ortswehr, die zur Freiwilligen Feuerwehr Waldheim gehört. Am Sonnabend demonstrierten die Kameraden mit schwerem Gerät, wie ein Auto zerlegt wird. Diese technische Hilfeleistung kann nach einem Unfall erforderlich sein, um verletzte oder eingeklemmte Personen aus dem Wrack zu befreien. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr – zu der auch sechs Meinsberger Kinder und Jugendliche gehören – zeigten zuvor, wie Verletzte aus einem Unfallauto gerettet werden.

Wie Ortswehrleiter Stefan Voß informierte, sind mehr als die Hälfte der Einsätze heutzutage technische Hilfeleistungen. „Aktuell werden wir häufig nach Stürmen oder Unwettern gerufen“, so Voß.

In Erinnerung geblieben sind den Meinsberger Kameraden aber auch die Hilfeleistungen bei den Hochwassern 2002 und 2013. Bereits im Jahr 1954 mussten sie zu einem Hochwassereinsatz ausrücken. Die Gebäudebrände in den Jahren 1953, 1957 und in den frühen achtziger Jahren sowie der Brand des Meinsberger Strohlagers in der Wendezeit stehen ebenfalls im Geschichtsbuch der Wehr, wie der Brand der Stallanlage in Rudelsdorf im Jahr 1995 und der Waldbrand am Kreuzfelsen in Waldheim im Jahr 1999.

Getan hat sich Einiges in Bezug auf die Technik. Vor 80 Jahren stand den Kameraden ein Tragkraftspritzenanhänger zur Verfügung, der von Hand gezogen werden musste. Erst 1969 kam zunächst ein von der LPG geliehener Traktor Famulus, neun Jahr später ein eigener Famulus, nach Meinsberg, der die Spritzenanhänger von nun an zu den Einsätzen zog. Besonders stolz sind die Meinsberger Kameraden auf ihr Einsatzfahrzeug, das seit September 1999 in ihrem Besitz ist. Es trägt den Namen „Tante Helga“ und zielt auf die damalige Bürgermeisterin und heutige Ortschaftsratsvorsitzende Helga Busch ab, die sich für den Kauf des Fahrzeuges engagierte. Sie besuchte am Sonnabend ebenfalls das Fest und würdigte die Arbeit der Feuerwehr.

Nächstes Vorhaben ist der Aufbau einer Bambini-Wehr für die ehemaligen Ortsteile der Gemeinde Ziegra-Knobelsdorf, zu der auch Meinsberg gehört. In der Bambini-Wehr können Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren spielerisch die Feuerwehrarbeit kennenlernen. „So möchten wir die Kinder frühzeitig für uns begeistern“, sagt Stefan Voß, denn der Nachwuchs sei auch bei der Feuerwehr eher dünn gesät.

Voß ist der neunte Wehrleiter in der Geschichte der Ortswehr. „Ich mache das seit 2009 und wollte eigentlich ab der nächsten Wahlperiode aus persönlichen Gründen das Amt niederlegen. Aber meine Kameraden haben mich heute mit einem Geschenk bestochen“, sagt er und lacht. „Ich werde also noch fünf weitere Jahre Wehrleiter bleiben.“ Vor Stefan Voß leiteten William Hoffmann (1938 bis 1953), Walter Schaal (1953 bis 1960), Lothar Ulbricht (1960 bis 1968), Günther Nyslonie (1968 bis 1974), Jochen Scholz (1974 bis 1977), Egon Möbius (1977 bis 1979), Volkmar Gründel (1979 bis 1980), Volkmar Münsch (1980 bis 1982) und Eberhardt Bäurich (1982 bis 2009) die Ortswehr.