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Feuerwehr braucht mehr Platz

Das Gerätehaus in Reinhardtsgrimma ist so klein, dass Technik ausgelagert werden muss. Der Wehrleiter hat einen Vorschlag, wie das zu ändern ist.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Reinhardtsgrimma. Von außen wirkt das Reinhardtsgrimmaer Feuerwehrgerätehaus solide. Dach und Fassade machen einen guten Eindruck. Dennoch ist die Ortswehr mit dem Gebäude nicht zufrieden. Sie möchte ein neues Gerätehaus haben. Das wurde in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt. Hier wies Thomas Flasche, der für die CDU im Stadtrat sitzt und Ortswehrleiter in Reinhardtsgrimma ist, auf mehrere Probleme hin. Das bestehende Gerätehaus sei früher ein Stall gewesen. Bis vor ein paar Jahren sei man mit den Gegebenheiten zurechtgekommen. Doch nun gibt es Probleme, die die Wehr selbst nicht abstellen kann. Das Gebäude ist zu klein, einige Geräte der Ortswehr stehen deshalb in anderen Gebäuden. Dazu zählt auch der Spezialanhänger für Hochwassereinsätze. Er müsste im Ernstfall vom ehemaligen Bauhof geholt werden, erklärt Flasche.

Außerdem muss der Fuhrpark erweitert werden. Gegenwärtig besitzt die Wehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 10, mit dem maximal neun Kameraden zu einem Einsatz ausrücken können. Um mehr Kameraden zu befördern, wäre ein Mannschaftstransportfahrzeug sinnvoll. Doch dafür gibt es keinen Garagenplatz.

Das Personal für größere Einsätze besitze die Wehr. Gegenwärtig gehören ihr über 25 aktive Mitglieder an. Die Reinhardtsgrimmaer Wehr ist damit neben der Glashütter Stadtwehr eine der strategisch bedeutsamsten Glashütter Ortswehren, sagt Flasche, der mehrere Jahre auch stellvertretender Stadtwehrleiter war. In den Reihen seiner Ortswehr arbeiten ein Verbandsführer, zwei Zugführer, drei Gruppenführer und neun Maschinisten mit. Die Wehr sei in der Lage, auch an Werktagen ausreichend Personal zu stellen. Zudem habe man sich auf die Höhensicherung spezialisiert. Die Reinhardtsgrimmaer bilden dazu Personal aus und geben Schulungen. Um diese Arbeit erfolgreich fortführen zu können, werbe seine Wehr um Feuerwehrleute, die in anderen Orten wohnen und in Reinhardtsgrimma arbeiten. Sie bekommen eine Zweitmitgliedschaft. Eine Mitstreiterin etwa kommt aus Schellerhau.

Doch auch sonst seien seine Mitglieder sehr fleißig, sagt Flasche. In den zurückliegenden Jahren haben sie einiges getan, um die Feuerwehrarbeit zu verbessern. 1989/1990 haben sie den Dachstuhl saniert, ein Treppenhaus errichtet und im Dachgeschoss einen Versammlungsraum errichtet. 2003 wurde das Gebäude um eine Garage erweitert, um die Stellfläche zu vergrößern. 2006 wurden der Fußboden saniert und ein Umkleidenbereich errichtet.

„Trotz der vielen kleineren und größeren Umbaumaßnahmen ist das Gerätehaus weit von den Anforderungen entfernt“, sagt Flasche. Die Unfallkasse beanstandet nicht nur den geringen Abstand von der Wand bis zum Fahrzeug, sondern auch die Straße, die vom Gerätehaus zur Ortsdurchfahrt führt. Diese sei „risikobehaftet“, weil sie sehr eng ist und an mehreren Grundstücken mit Ausfahrten vorbeiführt. Ein Neubau könnte die Situation verbessern. Deshalb warb Flasche dafür, dass Glashütte einen solchen ins Auge fasst. Das bestehende Gerätehaus sollte nach einem Umbau dem benachbarten Kindergarten zur Verfügung gestellt werden, schlug Flasche weiter vor.

Flasches Antrag, der von den CDU-Stadträten Frank Göbel, Jörg Paulusch und Andreas Loose mitgetragen wird, wird auch von Stadtwehrleiter Veith Hanzsch unterstützt. Auch er plädiert für einen Neubau. Reinhardtsgrimma sei aber nicht die einzige Wehr, die Probleme mit dem Gerätehaus hat. Handlungsbedarf gibt es auch in Cunnersdorf. Einen genauen Überblick zu den notwendigen Investitionen will die Feuerwehr im zweiten Halbjahr geben, kündigt Hanzsch an.

Der Stadtrat wird sich zunächst mit dem Antrag aus Reinhardtsgrimma beschäftigen. Eine entsprechende Vorlage wird die Verwaltung einbringen, kündigt Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) gegenüber der SZ an. Der Neubau eines Gerätehauses sei eine Herausforderung – auch für ihn persönlich, erklärte er in einer ersten Reaktion. Denn in seiner Amtszeit sei in keinem der Ortsteile ein neues Gerätehaus entstanden. Lediglich die Hirschbacher Feuerwehr habe eine neue Garage erhalten. Dennoch zeigte sich Dreßler aufgeschlossen gegenüber dem Antrag. Das Beantragen der zunächst notwendigen Standortanalyse dürfte dem Stadtrat leicht fallen, da nach Informationen der Feuerwehr das Landratsamt Pirna solche Studien finanziell unterstützt.