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Neue Radroute von Riesa nach Oschatz

Kreisradwegewart Hans-Jochen Gramann möchte nicht nur die Strecke verlegen, sondern auch neue Schilder anbringen. Doch das wird schwierig.

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© Claudia Hübschmann

Von Dörthe Gromes

Riesa/Oschatz. Der Rio-Radweg ist nicht nur eine Attraktion an der Atlantikküste der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro, die für die Olympischen Sommerspiele 2016 angelegt worden ist, sondern auch eine Radstrecke zwischen Riesa und Oschatz. Vermutlich etwas weniger spektakulär, dafür aber zehn Jahre älter als sein transatlantischer Namensvetter, ist der Radweg, der aus Anlass der Landesgartenschau in Oschatz ausgeschildert worden ist. Allerdings sind zwölf Jahre nicht spurlos am Rio-Radweg vorbeigegangen. Er bedarf dringend einer Überarbeitung. Das findet zumindest der ehrenamtliche Kreisradwegewart Hans-Jochen Gramann: „Teilweise verläuft die Radroute über sehr befahrene Straßen und die Beschilderung ist veraltet.“ So seien die etwa 20 mal 20 Zentimeter großen Schilder viel zu klein und würden von Ortsfremden leicht übersehen. Zudem seien etliche Schilder verwittert oder würden ganz fehlen. „Entweder sollte man die Beschilderung grundlegend überarbeiten und neu anbringen, oder man entfernt zumindest die alten Schilder, um keine Verwirrung zu stiften“, findet der Radexperte, der in seiner jahrzehntelangen Arbeit 55 Radrouten im Landkreis Meißen ausgearbeitet hat.

Als begeisterter Radfahrer favorisiert Gramann klar die Variante einer Neuausweisung. Erfahrungsgemäß ist das eine langwierige Angelegenheit, müssen doch alle anliegenden Kommunen – Riesa, Oschatz und Liebschützberg – mit ins Boot geholt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden Letztgenannten zum Landkreis Nordsachsen gehören und Riesa im Landkreis Meißen liegt.

Durch sein Ehrenamt ist Gramann in kommunalen Arbeitsgruppen involviert, die eine Erneuerung des Radweges diskutieren. Allerdings sind seine Erwartungen an baldige Ergebnisse sehr gedämpft: „Bislang hat sich noch nichts Konkretes getan. Es ist fraglich, ob der Landkreis Nordsachsen die Route überhaupt erhalten will.“

Sollte die Strecke doch eines Tages neu aufgelegt werden, plädiert Gramann für eine Verlegung der Wegführung im Riesaer Stadtgebiet.

Derzeit verläuft die ausgewiesene Route von der Bahnhofstraße am Hotel Mercure vorbei über die Fußgängerbrücke und das Sträßchen Am Birkenwäldchen hin zur B 182. Von dort geht es nach links über Heinrich-Schönberg- und Uttmannstraße durchs Stahlwerksgelände, bis die Radler schließlich auf der Paul-Greifzu-Straße landen. Auf der geht es dann schnurgerade bis nach Canitz.

Der alternative Wegeverlauf von Hans-Jochen Gramann hingegen verlässt die Bahnhofstraße in Höhe des Muskatorge-
ländes und geht dort auf den Elberadweg Richtung Strehla. Nach der Hafenbrücke in Gröba führt die Route über Kirchstraße und Mühlweg auf die Alleestraße. Nun geht der Weg immer geradeaus nach Pochra. In Schwarzroda biegt man nach Süden ab und landet in Canitz. Dort gehen alte und neue Radroute wieder zusammen. Über Bornitz, Schmorkau und Mannschatz erreicht man schließlich Oschatz. Entlang der Döllnitz geht es ins Zentrum.

Diese Route und noch mehr will Gramann nun auf einer geführten Radtour mit weiteren Radbegeisterten erkunden.

Die geführte Radtour mit Hans-Jochen Gramann startet am Sonnabend, 30. Juni, um 9 Uhr an der Riesa-Information. In Oschatz findet eine Stadtführung statt, nach der Mittagspause Rückfahrt über den Jahnatalradweg. Unterwegs gibt es eine weitere Führung durch Schloss Hof.

Die Tour ist circa 50 Kilometer lang. Es wird ein Beitrag von 10 Euro erhoben. Zusätzliche Kosten für Verpflegung trägt jeder Teilnehmer selbst. Ende gegen 16.30 Uhr.

Auf Wunsch vermittelt die Riesa-Information die Ausleihe eines E-Bikes. Die Leihgebühr beträgt 25 Euro pro Tag.

Anmeldung unter 03525 529420 oder [email protected] erforderlich.