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Experiment auf dem Acker gelungen

Die Miku Agrarprodukte GmbH in Oberseifersdorf hat 2018 erstmals ein Kettenfahrzeug bei der Ernte getestet. Mit Erfolg.

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Von Holger Gutte

Oberseifersdorf. Ein Mähdrescher auf Ketten. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. In der Landwirtschaft ist das aber längst nichts Neues mehr. Erstmals hat in diesem Jahr auch die Miku Agrarprodukte GmbH in Oberseifersdorf auf ihren Feldern bei der Getreideernte so einen Mähdrescher für sich getestet. „Wir hatten ihn gemietet, um ihn mal ausprobieren zu können“, sagt Miku-Geschäftsführer Hagen Hartmann.

Und er ist ganz zufrieden mit dem Test. Das Landwirtschafts-Unternehmen hat das Kettenfahrzeug inzwischen sogar gekauft. Derzeit ist der „Claas Lexion 770“ in der Werkstatt in Strahwalde zur Winterreparatur. 400 000 Euro kostet so ein Mähdrescher auf Ketten. Weil die Neuanschaffung der Miku nun schon zwei Jahre alt ist, hat der Landwirtschaftsbetrieb ihn etwas preisgünstiger bekommen. „Für uns ist das eine Ersatz-Investition gewesen. Denn wir mussten uns sowieso für unseren alten Mähdrescher einen neuen kaufen“, berichtet Hagen Hartmann. Die Miku besaß schon immer zwei eigene Mähdrescher, brauchte aber drei. „Das heißt, wir hätten eigentlich zwei herkömmliche Mähdrescher kaufen müssen“, sagt der Geschäftsführer. Mit dem Kettenfahrzeug „Claas Lexion 770“ reichen jetzt auch zwei. Denn dieser hat gegenüber einem herkömmlichen Mähdrescher viele Vorteile.

Ein Wesentlicher ist sein viel breiteres Schneidwerk. Und damit fährt es sich ganz einfach auf Ketten besser, schildert er. Während der bisherige Mähdrescher der Miku über ein etwa 7,50 Meter breites Schneidwerk verfügte, erntet der Neue auf Ketten auf knapp elf Metern Breite das Getreide. Für die Fahrt bis zum Feld kann der „Claas Lexion 770“ sein überbreites Schneidwerk auf einem Auflieger hinter sich herziehen. Die Montage ist dann ganz einfach. Der Mähdrescher fährt vorwärts an das Schneidwerk heran und hebt es vom Schneidwerkswagen. Ohne dass ein Hilfsmittel notwendig ist.

Und die wesentlich höhere Schlagkraft des Kettenfahrzeuges bringt im Hinblick auf den Personalmangel in der Landwirtschaft auch noch andere Vorteile. Die Felder können schneller abgeerntet werden. Das ist wichtig bei den oft geringen Zeitfenstern für die Raps- und Getreideernte wegen der Witterungseinflüsse. Und damit werden auch weniger Fahrer gebraucht.

Die Miku Agrarprodukte GmbH in Oberseifersdorf ist übrigens nicht das erste Landwirtschaftsunternehmen zwischen Löbau und Zittau, das auf so ein Kettenfahrzeug setzt. „In Herwigsdorf sind sogar schon mehrere im Einsatz gewesen“, sagt Hagen Hartmann.