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Dresden–Hamburg wird eingestellt

Die Lufthansa-Tochter Eurowings beerdigt im März die Verbindung in die Hansestadt. Grund: Gut die Hälfte der Plätze bleibt leer.

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© dpa

Von Michael Rothe

Dresden. Die Fluglinie zwischen Dresden und Hamburg steht erneut vor dem Aus. Die Mitteldeutsche Flughafen AG, Mutter der Airports in Dresden und Leipzig-Halle, bestätigte am Dienstag entsprechende SZ-Informationen. Demnach stellt die Lufthansa-Tochter Eurowings die Strecke mit Auslaufen des Winterflugplans im März ein. Bis dahin verbindet sie die Elbmetropolen Montag bis Freitag zweimal täglich, sonntags gibt es je einen Flug.

Das Ende ist nicht überraschend. Seit über einem Jahr gibt es Gerüchte, dass mangels Auslastung auch dieser – für geraume Zeit wohl letzte – Versuch nicht von Dauer sein werde. Die später auf Eurowings umetikettierte Germanwings hatte die Linie seit September 2014 bedient.

„Wir bedauern die rein wirtschaftliche Entscheidung der Fluggesellschaft, müssen sie aber respektieren“, reagierte ein Sprecher des Flughafen-Konzerns. Der Airport in Klotzsche hatte in den vergangenen Jahren um die Strecke gekämpft und auch mit einer Plakataktion die Werbetrommel gerührt. Der Erfolg blieb aus: Im Schnitt war kaum die Hälfte der 90 Sitze in der Canad-air CRJ 900 und der 144 Plätze im Airbus A319 besetzt. Offenbar gibt es in und um Dresden eine Diskrepanz zwischen politischem Wunsch und tatsächlichem Bedarf. 2014 hatten Unternehmen, Kammern, Verbände und Hochschuleinrichtungen in großen Zeitungsanzeigen bessere Flugverbindungen auch nach Hamburg gefordert.

Die Verbindung zwischen den beiden Partnerstädten an der Elbe steht unter keinem guten Stern. Seit 1989 hatten sich sieben Fluggesellschaften erfolglos an ihr versucht: nach der DDR-Staatsairline Interflug auch die Lufthansa, Hamburg Airlines, Cirrus, Germanwings, OLT und Eurowings.