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Es wird wieder geklettert

Das YoYo öffnet zum zweiten Mal in Heidenau: mit altem Namen, aber neuem Chef und neuer Idee.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Heidenau. Ein YoYo ist immer in Bewegung. Drei Jahre nach dem ersten Start öffnet nach einer fünfmonatigen Zwangspause am 2. Oktober die Heidenauer YoYo-Kletterhalle auf der Weststraße zum zweiten Mal. Dass sie im Frühjahr zumachen musste, weil sie sie sich nicht mehr rechnete und insolvent war, habe nicht am schlechten Konzept gelegen, sondern weil zu wenig Leute kamen, sagt der heutige Chef Benjamin Franke. Deshalb bleibt das Konzept auch, wird jedoch erweitert, auch hat Franke einen der beiden vorherigen Betreiber behalten. Stefan Henny ist in der Kletterszene bekannt.

Franke und Henny sind ein Team, das sich ergänzt und es gemeinsam schaffen will. Franke kommt aus der Immobilienbranche, seinem Vater gehört die Halle. Franke ist der Rechner, Henny ist der Kletterfachmann. Für Franke ist die Kletterhalle ein ganz anderes Feld und sehr spannend. Dass Franke die Betreibung übernahm, stand nicht von vornherein fest. Es habe sich dann so ergeben. Der Investor und der Kletterer haben jetzt ein großes gemeinsames Ziel: Keinen Verlust machen. Das zweite Ziel: Die Halle weiter optimieren. Dafür gibt es einige Veränderungen.

Das YoYo-Feeling

Die größte Neuerung: Die Erweiterung ums Bouldern. Das hatte das erste YoYo auch schon vor, doch kam nicht mehr dazu. Bouldern ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder eben künstlichen Kletterwänden. Das kann man ohne große Vorkenntnisse und einfach mal mit der Familie machen. Dieser Kreis potenzieller Besucher war mit der reinen Kletterhalle außen vor gelassen worden. Franke sieht dabei auch Heidenaus Werbung als familienfreundliche Stadt und eine gegenseitige Unterstützung. Der Boulder-Bereich soll zum Jahreswechsel fertig sein. Ein guter Termin mit Weihnachten und Schulferien.

Zweite Neuerung wird der Gastronomie- und Terrassenbereich sein. Die sollen helfen, dass der für Kletterhallen kritische Sommer überbrückt werden kann. Es gibt auch ein paar Ideen, die noch darüber hinaus gehen, sagen Franke und Henny. Doch sie wollen nichts versprechen, sondern eines nach dem anderen realisieren. Die Miniwand im Außenbereich wurde schon mal abgebaut. Was stattdessen an diese Stelle kommt, auch dazu halten sich Franke und Henny noch bedeckt.

Die Terrasse jedoch soll im Herbst fertig sein. Wenn der Herbst so schön wie der Sommer, wird sich das lohnen. Und auch wer nicht klettern will oder kann, hat dann ein Ziel. Das ist ein weiterer Faktor in der neuen Rechnung. „Schon jetzt kommen immer viele vorbei und fragen“, sagt Franke.

Das neue YoYo will mehr Breitensport, aber auch die anderen Kletterer nicht vernachlässigen. Für die werden ständige neue Routen an den künstlichen Felsen gesteckt, damit auch die Fortgeschrittenen immer wieder eine Herausforderung haben. „Wir wollen kein Olympiastützpunkt werden, aber auch für die guten und sehr guten Kletterer eine Adresse sein.“

Das YoYo-Feeling ist wieder da bzw. sei nie weggewesen, sagen die beiden Männer, Und weil die Halle nicht schlecht ist und auch das Image gut, blieben sie beim Namen. Ein YoYo ist immer in Bewegung und man muss geschickt sein. Genau ist es beim Klettern und beim Betreiben einer solchen Einrichtung. Was die Beiden beim zweiten Start so sicher macht, dass die Rechnung diesmal aufgeht? Ein Risiko bleibt immer, sagen sie. Das zu minimieren und in Griff zu bekommen, ist die spannende Herausforderung. Es ist wie mit einer besonderen Route beim Klettern. Man kennt das Risiko und will es meistern.