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Erstes neues Feuerwehrauto seit 93 Jahren

Das moderne Einsatzfahrzeug in Thiemendorf verstärkt die Schlagkraft der Wehren in der Gemeinde Waldhufen.

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© Rolf Ullmann

Von Rolf Ullmann

Thiemendorf. Die Übergabe durch die Gemeinde Waldhufen und zugleich die Übernahme des neuen Einsatzfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Thiemendorf war zu einer Punktlandung geworden. Denn erst am Donnerstagabend ist das Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) nach einer rund 600 Kilometer langen Fahrt vom Hersteller im Südwesten Deutschlands an seinem neuen Standort eingetroffen. Die Gemeinderäte von Waldhufen nutzten nach ihrer Sitzung gleich die Gunst der Stunde und nahmen das neue Fahrzeug in Augenschein. Ihr Interesse teilten am späten Sonnabendnachmittag zahlreiche Thiemendorfer sowie Einwohner der umliegenden Orte. So geriet die Fahrzeugübergabe zu einem kleinen Fest vor dem Gemeindehaus. Die Frauen und Männer der Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Melaune gaben dazu den richtigen Takt an. Horst Brückner, der Bürgermeister der Gemeinde, verwies in seiner Begrüßung der Gäste auf die Notwendigkeit dieser Investition. „Der bisherige LO aus dem Jahr 1981 genügte in keiner Weise mehr den heutigen Anforderungen. Die Sicherheit der Kameraden war mit ihm nicht mehr gewährleistet, die Reparaturkosten sind immer weiter gestiegen.“ Zugleich dankte der Bürgermeister den Kameraden der Jänkendorfer Wehr für ihr Verständnis dafür, das sie auf den Neubau ihres Gerätehauses noch warten müssen. Doch das Vorhaben wird weiter vorbereitet und auch verwirklicht, bekräftigte Horst Brückner. „Für uns beginnt mit dem Fahrzeug ein neues Zeitalter. Denn seit 93 Jahren erhalten wir zum ersten Mal ein Neufahrzeug. Es wird die Schlagkraft unserer Wehr erheblich erhöhen.“ Wie wichtig das für das Zusammenwirken der Wehren der Gemeinde und darüber hinaus ist, zeigte sich am frühen Sonnabendmorgen, als fünf Freiwillige Feuerwehren zur Bekämpfung eines Brandes an der Autobahn nahe Thiemendorf ausrücken mussten. Bürgermeister und Wehrleiter richteten zugleich Worte des Dankes an den Freistaat Sachsen, an den Landkreis und an die Gemeinde, die dafür gesorgt haben, dass die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstehen. Das Fahrzeug mit seiner komplexen technischen Ausrüstung kostet 163 000 Euro. Mit immerhin 94 000 Euro ist die Neuanschaffung gefördert worden.

Horst Brückner übergibt den symbolischen Schlüssel an Matthias Strauß
Horst Brückner übergibt den symbolischen Schlüssel an Matthias Strauß © Rolf Ullmann

Mit dem neuen TSF-W kann eine Staffel mit sechs Kameraden zum Einsatz oder zu Übungen ausrücken. Neben einem Wasservorrat von 750 Litern verfügt das Fahrzeug über die entsprechende Ausrüstung für die technische Hilfeleistung. Für Einsätze im Tunnel Königshainer Berge können die Thiemendorfer Kameraden jetzt eine Wärmebildkamera und ein Warngerät vor Explosionen nutzen. Das Geld dafür kam vom Landkreis Görlitz. René Stricker, der Wehrleiter von Nieder Seifersdorf, stellte fest: „Nicht nur die Thiemendorfer Wehr hat ein neues Fahrzeug bekommen, sondern der ganze Ort hat es zu seinem Schutz erhalten und kann es nutzen.“