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Erstes Brautpaar traut sich im Sonnenhof

Katrin und Ronny Schmidt geben sich in der neuen Außenstelle des Standesamtes das Ja-Wort. Die ist sehr begehrt. Das hat Folgen.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Roßwein/Ossig. Das Ambiente sei perfekt, meint Ronny Schmidt. Er freut sich über den Zufall, der ihn und seine Frau Katrin (geborene Böhme) in das Landhotel Sonnenhof geführt hat, in dem sie am Freitag ihre Hochzeit gefeiert haben. Durch seinen Job im Vertrieb der Fleischerei Richter habe er schon länger mit Sonnenhof-Geschäftsführer Markus Weinert zu tun, der ihm den Landgasthof gezeigt habe. „Ich habe das Haus gesehen und gewusst, das ist es. Dann musste ich nur noch meine Frau überzeugen“, sagt Schmidt. Doch das sei ganz leicht gewesen.

Seit einem Dreivierteljahr ist der Sonnenhof offizielle Außenstelle des Standesamtes Roßwein. Der Weg von der Idee, mit der Markus Weinert Standesbeamtin Petra Braune begeisterte, bis zur ersten Trauung war lang. Beim Bau der Kulturscheune habe Weinert schon an die Hochzeiten gedacht. Es gibt einen kleineren und den großen Saal sowie die Pagode im Innenhof, in denen die Trauungszeremonie stattfinden kann. Diese haben sich Mitarbeiter des Landratsamtes angesehen, bevor sie die Zustimmung zur Außenstelle gaben.

Inzwischen ist das Hochzeitsbuch des Sonnenhofes gut gefüllt. In jeder Woche des kommenden Jahres gibt es eine Trauung, meist an den Sonnabenden. Die nächsten freien Termine gibt es im Jahr 2019. „Die Paare kommen nicht nur aus der Region, sondern zum Beispiel aus Dresden, Siebenlehn, Nossen und Grimma“, nennt Weinert Beispiele.

Die erste Hochzeit in Ossig war für Standesbeamtin Petra Braune auch in anderer Hinsicht eine Neuheit. Es war ihre erste Trauung unter freiem Himmel. Die wagten Katrin und Ronny Schmidt trotz des teils starken Windes. Mit dabei waren ihre Kinder Luise (9) und Charlotte (5), die natürlich die Blumen streuen durften, und 82 weitere Verwandte und Freunde.

Die Hochzeitsreise muss noch etwas warten, unter anderem, weil Luise ab Montag wieder zur Schule geht. Denn die Kinder sollen ihre Eltern begleiten. „Aber in den Oktoberferien fahren wir für eine Woche an den Gardasee“, sagt der Bräutigam.

Die beiden 38-Jährigen kennen sich schon seit der Schulzeit. Doch erst ein Jahr nach dem Abitur, als sie sich bei der Feier der nachfolgenden Abiturienten wiedertrafen, habe es gefunkt. Ein Paar sind sie seit 17 Jahren, verlobt waren sie zwei Jahre lang. Traditionell machte er ihr den Antrag und hatte sich dabei etwas Besonderes ausgedacht: Der Ring war in einer Praline versteckt. Und weshalb haben die beiden gerade jetzt geheiratet? „Weil das Datum passt“, meint Ronny Schmidt. Der achte Tag im neunten Monat ergibt zusammen 17 – die Jahre ohne Trauschein.