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Oldtimer-Frühschoppen in Putzkau

Ein junger Verein startet durch. Er zeigt am Sonntag historische Fahrzeuge. Und er übernimmt eine echte Rarität.

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© Archivfoto: Rocci Klein

Putzkau. Der jüngste Verein in Putzkau ist der Alttechnik-Verein. Er wurde zu Beginn dieses Jahres gegründet. An diesem Sonntag veranstaltet er den ersten Oldtimer-Frühschoppen im Ort. Vereinsvorsitzender Ronny Ziesche sagt, worum es dabei geht.

Herr Ziesche, was erwartet die Besucher am Sonntag in Putzkau?

Wir zeigen am alten Spritzenhaus an der Neukircher Straße historische Fahrzeuge: fünf bis zehn Autos, Traktoren sowie zehn bis 15 Motorräder, unter anderem der Marken Awo, EMW, RT und Phänomen.

Welche Raritäten gibt es bei den Autos?

Neben einem DKW F 8, Baujahr 1940, zeigen wir einen etwa genauso alten Lkw der selben Marke. Das Besondere daran ist, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg, als es kaum Lkws gab, vom Pkw zum Pritschenwagen umgebaut wurde, um damit Güter zu transportieren. Von diesen Autos gibt es nur noch sehr wenige.

Wie sind Sie auf die Idee mit dem Oldtimer-Frühschoppen gekommen?

Ganz einfach: Wir möchten uns als Verein bekannt machen. Bisherigen Präsentationen, etwa beim Tag Umwelt und Landwirtschaft sowie beim Spritzenhausfest in Putzkau, waren sehr erfolgreich. Es meldeten sich Leute, die uns Technik zur Verfügung stellen möchten, zum Beispiel Waagen und Bügeleisen. Das passt in unser Konzept. Als Alttechnik-Verein sind wir nicht nur auf Oldtimer beschränkt. Wir möchten alles, was historische Technik ist, erhalten.

Wie zum Beispiel ein Feuerwehrauto aus den 1950er-Jahren?

Sie meinen den Garant K 30 – Vorläufer des Robur –, den Bürgermeister Achim Wünsche am Sonntag unserem Verein als Dauerleihgabe der Gemeinde übergeben wird.

Was hat es mit diesem Auto auf sich?

Das Fahrzeug wurde am 1. Juli 1957 zugelassen. 1988 wurde es von der Feuerwehr Rammenau an die Putzkauer Wehr übergeben. Bis in die 90er Jahre war es im Einsatz. Zwei Feuerwehrleute, die Brüder Lothar und Manfred Herzog, retteten das Fahrzeug vor dem Verschrotten. Sie stellten es unter und sorgten 25 Jahre lang dafür, dass es stets fahrbereit war. Man kann den beiden nicht genug für ihren Einsatz danken.

Welche Pläne hat Ihr Verein mit dem Fahrzeug?

Wir werden zunächst eine große Wartungsinspektion durchführen. Anschließend wollen wir es nutzen, um die Putzkauer Feuerwehr zu repräsentieren. Genau so wie die historische Handdruckspritze.

Im Zittauer Gebirge gibt es jedes Jahr die Veranstaltung Historik Mobil, in Sohland das Oldtimertreffen. Will Putzkau in diese Liga aufsteigen?

Wir möchten keinem dieser Veranstalter Konkurrenz machen. Bei dem einen Oldtimertreffen in Putzkau soll es aber nicht bleiben. Unsere Vorstellungen gehen dahin, im Frühjahr, bevor die Zeit der Dorffeste beginnt, ein solches Treffen auszurichten. Wir denken da an das Gelände des Putzkauer Agrarbetriebes, wo sich der Ku(h)lturstall befindet. Gemeinsam mit der Putzkauer Bürgervereinigung könnten wir eine solche Veranstaltung in der Region dauerhaft platzieren.

Gespräch: Ingolf Reinsch

Verlängerter Putzkauer Oldtimer-Frühschoppen am 1. Oktober von 10 bis 16 Uhr am alten Spritzenhaus, Neukircher Straße: Zu _Mittag gibt es „NVA-Eintopf“, am Nachmittag Kuchen nach Omas Rezept.