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Erneuter Einbruch im Karstadt

Zum zweiten Mal in einem Monat wurde das Kaufhaus Opfer von Schmuckdieben. Gibt es einen Zusammenhang?

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© René Meinig

Dresden. In der Nacht zum Mittwoch spielten sich in der Karstadt-Filiale in der Prager Straße wieder filmreife Szenen ab: Wie schon vor vier Wochen nahmen Einbrecher das Kaufhaus ins Visier. Sie schlugen die Glastüren auf der Parkplatzseite ein, zerstörten im Inneren drei Vitrinen und erbeuteten Schmuck in unbekannter Menge. Nur wenige Minuten hat es gedauert, dann verließen sie die Filiale in Richtung Prager Straße. Auch hier schlugen die Unbekannten wieder die Türen ein, der aufmerksame Kunde konnte am Mittwoch noch Spuren erkennen. Sonst deutete nur noch wenig auf den spektakulären Einbruch hin.

„Wir konnten wie gewohnt um 9.30 Uhr öffnen“, sagt Christine Meyer von Froreich, die seit Anfang Oktober Geschäftsführerin der Dresdner Filiale ist. Sie wurde um 3 Uhr nachts aus dem Bett geklingelt – rund 20 Minuten nachdem die Einbrecher sich Zugang zum Kaufhaus verschafft hatten. Umgehend machte sich die Geschäftsführerin auf den Weg und setzte vor Ort eine Reihe von Abläufen in Gang: Wachpersonal wurde gerufen, um die offenen Türen zu bewachen. Portale wurden versetzt, um einen Durchzug zu vermeiden. Alle Scherben wurden aufgefegt, damit sich niemand verletzt. Die Schlieren von der Nebelanlage wurden entfernt, die sich beim Einbruch eingeschaltet hatte. Der Glaser wurde gerufen, der sich um den Ersatz der Vitrinen und Türen kümmert.

Drei Schmuckvitrinen sind den Tätern zum Opfer gefallen. Was sie erbeutet haben, kann Meyer von Froreich noch nicht sagen. „Wir sind gerade dabei, das zu sichten“, so die Geschäftsführerin. „Auf den ersten Blick scheinen sie es aber auf besonders wertvolle Schmuckstücke abgesehen zu haben. Einen Edelstahlring stiehlt wohl keiner.“ Karstadt überprüfe jetzt die Sicherheitsvorkehrungen.

Schließlich ist es innerhalb kürzester Zeit bereits das zweite Mal, dass das Kaufhaus Ziel von Einbrechern wird. Vor gerade einmal einem Monat hat sich dort ein ähnlicher Vorfall abgespielt. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass es zwischen den beiden Taten einen Zusammenhang gibt“, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner. Denn die Abläufe ähneln sich sehr: In der Nacht zum 20. September drangen die Täter gegen 2.30 Uhr über den Eingang an der Waisenhausstraße in das Kaufhaus ein. Auch damals hatten sie es auf den Schmuck abgesehen. Mehrere Vitrinen wurden zertrümmert. Die Diebe ließen Uhren der Marken Hamilton und Certina sowie Tissot mitgehen – Produkte, deren Preise erst ab 1 000 Euro beginnen. Auch im September war der Einbruch innerhalb von wenigen Minuten abgewickelt. Unerkannt konnten die Täter fliehen, zerschlugen dafür die Türen des gegenüberliegenden Eingangs an der Ferdinandstraße.

Hinweise auf die Täter von damals hat die Polizei nicht. Zeugen hatten sich nicht im Revier gemeldet. Die Vor-Ort-Ermittlungen im erneuten Einbruchsfall haben die Beamten am Mittwochmittag beendet. Nun suchen sie nach Hinweisen und Zeugen. (mit SZ/noa, SZ/jv)

Die Polizei sucht Zeugen: Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.