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Erneut Streit um Eintritt für Schlosspark Pillnitz

Ein mögliches Eintrittsgeld für den Schlosspark Dresden-Pillnitz bewegt erneut die Gemüter.

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Am Montag bekräftigte die Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten ihre Ansicht, wonach ein langfristiger Erhalt des einzigartigen Ensembles nur mit einem Eintrittsgeld möglich ist. „Auch künftige Generationen sollen Schloss und Park als Oasen der Ruhe und Erholung erleben können“, sagte Direktor Christian Striefler. Die SPD sieht aber noch keine Entscheidung gefallen. Striefler müsse klar gemacht werden, dass der Landtag das letzte Wort hat, sagte SPD-Fraktionschef Cornelius Weiss. Pillnitz diente dem Sachsen-Herrscher August dem Starken (1670 bis 1733) als Sommerresidenz und Lustschloss.

Die FDP im Landtag forderte auch weiterhin einen kostenlosen Parkbesuch. Solange es kein touristisches Gesamtkonzept für Pillnitz gebe, sei die Erhebung von Eintrittsgebühren fantasielos und falsch, sagte Fraktionschef Holger Zastrow. Als Alternative empfahl er Spendenautomaten wie im Schloss Sanssouci. Wichtig sei vor allem, dass der Pillnitzer Park für die Einwohner kostenlos bleibe. Striefler sei zuzutrauen, dass er ein kreative Lösung finde.

Jahreskarte für zehn Euro?

Striefler hatte am Wochenende verkündet, dass Gäste zur Saison 2008 für den Besuch des Schlossparkes bezahlen müssen. Über die Höhe des Eintrittsgeldes schweigt die Verwaltung bislang. Darüber werde erst gesprochen, wenn das Thema wieder im Landtag ist, hieß es. Früher war von zwei Euro die Rede, eine Jahreskarte sollte für zehn Euro zu haben sein.

Der Fall hatte 2005 schon einmal das Parlament und Juristen beschäftigt. Der Petitionsausschusses kam damals zu der Auffassung, dass Tickets rechtens sind. Ein Bürger hatte die Meinung vertreten, dass das Promenieren in Pillnitz ein vom König zuerkanntes Privileg sei und seit 200 Jahren von der Bürgerschaft in Anspruch genommen werde. Daraus leitete er ein Gewohnheitsrecht ab. Der Ausschuss folgt dieser Auffassung nicht. (dpa)