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Erfrischung für Gärtner und Pflanzen

Trotz Mitgliederschwund und Trockenheit feiern die Mitglieder der Gartengruppen „Abendfrieden“ in Döbeln und „Wachberg“ in Waldheim.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Döbeln/Waldheim. Für die Kleingärtner in der Region ist die langanhaltende Trockenheit ein echtes Problem. „Es wird gegossen“, so Günter Schumann. „Eine Regelung, dass das nicht mehr gemacht werden darf, gab es bisher noch nicht“, so der Gärtner der Kleingartenanlage „Abendfrieden“ in Döbeln. Das Wasser nehmen sie regulär aus der Wasserleitung.

Die Tanzmäuse vom Spindelfaschingsclub Waldheim/Hartha entführten die Gäste des Gartenfestes der Sparte „Am Wachberg“ in den Dschungel. Die Temperaturen passten dazu.
Die Tanzmäuse vom Spindelfaschingsclub Waldheim/Hartha entführten die Gäste des Gartenfestes der Sparte „Am Wachberg“ in den Dschungel. Die Temperaturen passten dazu. © Dietmar Thomas

Trotz Mehraufwand beim Gießen lassen sich die Kleingärtner ihr Gartenfest nicht vermiesen. Sie sorgen sowohl für genügend Flüssigkeit für sich und die Gäste als auch für die Blumen und Pflanzen. Denn wer in mühevoller Arbeit die Pflanzen bisher aufgezogen hat, der will auch die Früchte ernten.

So sehen es auch die Kleingärtner der Gartenanlage „Wachberg“ in Waldheim, die ebenfalls ihr Fest am Sonnabend feierten. „Wir gießen, was möglich ist“, sagte Vereinsvorsitzender Daniel Schulz.

Doch die Trockenheit ist nicht das einzige Problem, dass die Gärtner haben. Die Gartengruppe Abendfrieden, die seit 1952 besteht, hat heute 96 Mitglieder. Von den 118 Gärten stehen nur fünf leer. „Wir haben das Glück, dass die Gärten stadtnah gelegen sind“, sagte der Vereinsvorsitzende Gunter Schumann. „Manche haben einen Zweitgarten genommen oder einen in Pflege.“ Junge Leute würden die Gärten fast nahezu nahtlos übernehmen. Trotzdem greift, so Schumann, auch in der Kleingartengruppe die Überalterung. Der jüngste Gärtner ist 22, der älteste 79 Jahre.

Ähnlich sieht es in der Gartengruppe „Am Wachberg“ aus. Die Kleingartenanlage gibt es seit 92 Jahren. Von den 123 Parzellen sind zehn frei. „In diesem Jahr bekamen fünf junge Leute bei uns einen Garten“, sagte Vereinsvorsitzender Daniel Schulz. Zurzeit liegt das Alter der Gartenfreunde zwischen Mitte Zwanzig und über Achtzig, wobei die älteren Mitglieder überwiegen. Deshalb haben auch die Wachberggärtner mit der Überalterung zu kämpfen. „Viele der Älteren geben ihren Garten auf“, so Daniel Schulz. „Wir würden uns über neue Mitglieder sehr freuen.“

Auch wenn diese Dinge besprochen werden müssen, so sind sie meist kein Thema bei den Gartenfesten. Die werden in beiden Anlagen jedes Jahr gefeiert und finden viel Anklang – auch bei Leuten, die nicht zu den Vereinen gehören.

Die Gärtner vom „Abendfrieden“ hatten ein Glücksrad und eine Hüpfburg aufgestellt. Für Spaß auf dem Fest sorgte ein buntes Programm mit einer Comedy-Show am Nachmittag. Am Abend war Sambatanzen mit der Alleinunterhalterin Jaque Brasil aus Döbeln angesagt.

Auf dem Wachberg in Waldheim haben Steffen Heidrich aus Dresden als Roland-Kaiser-Doubel, Bauchtänzerin Franziska Franz aus Hartha und Dietmar Kluge aus Burgstädt mit seiner Comedy-Show „Udo, der Kleingärtner“ die Festgäste unterhalten. Mit dabei waren auch die Tänzerinnen und Tänzer verschiedener Kindertanzgruppen. Für Musik sorgt DJ Jens Auerswalde aus Chemnitz. Kinder konnten Bobbycar fahren oder in einer Hüpfburg toben.

Regelmäßig ist Ursula Hortobágy aus Waldheim als Gast bei den Festen dabei. „Ich bin wegen der Kindertanzgruppen hier“, sagte sie. Auf das Gießen angesprochen meint sie, die selbst einen Garten hat: „Das ist in diesem Jahr schwierig. Wir müssen mit dem Wasser sparsam umgehen. Deshalb gießen wir nur das Notwendigste.“ Eine Reglung, dass nicht mehr gegossen werden darf, gibt es auch in ihrer Kleingartenanlage auf dem Pfaffenberg noch nicht.