Von Antje Steglich

Glaubitz. Sachsens Justizministerium zieht eine positive Bilanz bei Schulabschlüssen und Ausbildungsmaßnahmen in den Gefängnissen im Freistaat. So haben im vergangenen Schuljahr 69 Gefangene einen Schulabschluss erreicht, 28 Gefangene einen Berufsabschluss und fünf Gefangene einen Meisterbrief. Darüber hinaus absolvierten mehr als 1 200 Gefangene im Rahmen der beruflichen Qualifizierung ein oder mehrere Einzelmodule in verschiedenen Berufsfeldern erfolgreich. „Viele Gefangene kommen mit Lerndefiziten, Bildungsmängeln oder beruflicher Perspektivlosigkeit in unsere Justizvollzugsanstalten. Bildung im Justizvollzug gibt den Gefangenen eine echte Chance, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Das gilt angesichts des hohen Arbeitskräftebedarfs am Arbeitsmarkt derzeit umso mehr“, so Justizminister Sebastian Gemkow (CDU).

Auch in der JVA Zeithain werden berufliche Qualifizierungsmaßnahmen angeboten – so können sich die Häftlinge in den Bereichen Bau, Holz und Metall, Gebäudereinigung, Baugeräteführung, Elektrotechnik und Schweißen ausbilden lassen. Eine weitere Maßnahme wird unter dem Thema Aufbruchsstimmung angeboten, in der die Fähigkeiten und Kompetenzen von Gefangenen in Vorbereitung auf die Bildungs- und Arbeitsmaßnahmen erfasst werden sollen.

Im vergangenen Jahr nahmen 360 Gefangene an den Maßnahmen teil, heißt es aus der JVA Zeithain. Darüber hinaus konnten sich 28 Gefangene im Bereich EDV qualifizieren, es wurden zudem Deutsch-Kurse sowie Weiterbildungen in den Bereichen Übergangsmanagement und Bürodienstleistung angeboten. Ein Großteil der Maßnahmen wurde mit Abschlüssen oder Zertifikaten erfolgreich beendet.

„Bei sämtlichen Maßnahmen besteht ein Nachfrageüberhang. Es werden deshalb Wartelisten geführt“, so JVA-Sprecher Benno Kretzschmar. Ähnlich sieht es bei den Arbeitsangeboten aus. Im Juli gingen knapp drei Viertel der 372 Gefangenen in Zeithain einer Beschäftigung nach.