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Endspurt auf der Dresdner Straße

Zwischen Sörnewitz und Meißen herrscht wieder freie Fahrt. Die Brockwitzer müssen aber jetzt ziemlich weit zum Bus laufen.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Brockwitz/Meißen. Sie ist tatsächlich offen – die Dresdner Straße von Sörnewitz nach Meißen. Beide Fahrbahnseiten sind wieder frei, nach den reichlich zwei Wochen Vollsperrung der S 82 – weil sich dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) zufolge die Fahrbahn nur so gefahrlos erneuern ließ. Vor allem wegen der engen Straße und des hohen Fahrzeugaufkommens. Konkret gebaut wurde in Meißen zwischen Bergstraße und Lückenhübelstraße sowie zwischen Kapitelholzsteig und bis 200 Meter vorm Ortseingang Sörnewitz.

Ganz abgeschlossen ist die Baustelle nicht, stellt derjenige fest, der am Montag dort unterwegs ist. Baken rechts und links zeigen an, dass hier noch was passiert. Und Tempo 30 ist ab Roter Gasse angesagt. Schwer einzuhalten bei so glatter neuer Oberfläche. Durch Sörnewitz hindurch rollt es wie eh und je, allerdings mit sehr geringem Gegenverkehr. Wenig verwunderlich, stehen doch an Ortsein- und -ausgang noch die Gesperrt-Schilder Richtung Meißen. Wahrscheinlich will niemand riskieren, irgendwo auf halber Strecke umdrehen zu müssen.

Die meisten fahren weiter auf der ausgeschilderten Umleitung zwischen der Zaschendorfer Straße in Meißen, Neusörnewitz, Weinböhla und der Hauptstraße in Coswig, dort wieder auf die Dresdner Straße. Der dichte Verkehr spricht dafür.

Für diejenigen, die stattdessen doch die Dresdner Straße Richtung Coswig nehmen, geht es in Brockwitz auf der vorige Woche asphaltierten Straßenhälfte weiter. Wenn es weitergeht. Hinterm Müllauto – gelbe Säcke sind dran – bildet sich eine kleine Autoschlange. Die Entsorger beeilen sich, nach dem Asia-Restaurant steuert der Fahrer den Müllwagen kurz auf den Straßenrand. Schnell Gas geben und vorbei – danke. Auf der Nachbarfahrbahn rumpelt derweil die Asphaltfräse. Hupen, wenn der Auflade-Lkw davor etwas vorrücken soll, nächstes Hupen als Signal zum Anhalten. Ein Hupkonzert der besonderen Art. Nach der Fräse steht die Kehrmaschine bereit. Vorbereitungen fürs Einbringen des zweiten Asphaltbandes, Fahrtrichtung Meißen.

Die grenzt direkt an die Einmündungen von Cliebener Straße und Auerstraße, weshalb die derzeit von der Dresdner Straße aus nicht zu erreichen sind. Auf der Richtungsfahrbahn Meißen haben die Bauleute das Sagen, deshalb ist sie gesperrt. Deutlich zu erkennen am Verkehrsschild in Höhe Dehner-Gartencenter.

Was manchen Autofahrer nicht abhält, trotzdem reinzufahren. Ohne Ausweichmöglichkeit. Denn auf der einzigen offenen Fahrbahnseite kommt ihnen der Verkehr Richtung Coswig entgegen. Die tief aufgefräste Bahn daneben lässt sich höchstens mit einem geländegängigen Auto unbeschadet überwinden. Deshalb rollen die Falschfahrer schnell wieder raus. Auch Radler müssen absteigen, das Rad auf dem Fußweg schieben oder Umweg fahren. Über Ziegel- und Prasseweg. Wie Autos und Bus, der vergangene Woche noch bis vor die Grundschule und über den Auerweg konnte. Jetzt haben die Buspassagiere, auch die Schulkinder, einen längeren Fußweg vor sich. Ab Haltestelle Ziegelweg über den Gehweg entlang der Dresdner Straße.

Zum Glück nur noch diese Woche, dann sind Sommerferien. Grundschulleiterin Martina Schrauber ist es wichtig, dass die Kinder – 189 Mädchen und Jungen lernen in Brockwitz – ordentlich belehrt sind und auch die Eltern Bescheid wissen, was mit dem Straßenbau auf sie zukommt. Gerade auch jetzt, durch die Erschwernisse im Busverkehr.

Bisher habe es für die Schule keine Probleme durch das Baugeschehen gegeben, sagt die Schulleiterin und spricht dem Straßenbau ein Lob aus. Mit Ruhe und Gelassenheit werde man auch die eine Woche noch meistern.

Bis zum Wochenende soll es dauern, bis die Dresdner Straße in Brockwitz – mit Fahrbahn und Straßenentwässerung – fertig saniert ist, sagt Ordnungsamtschef Olaf Lier. Außerdem werden Gasanschlüsse verlegt und Fugen vergossen, die Straße muss markiert werden. Auch Einfahrten sind anzupassen, denn die Straße liegt jetzt einige Zentimeter höher, damit das Regenwasser richtig abgeleitet werden kann. Da ist vielleicht doch noch mal eine Ampel nötig, heißt es aus dem Ordnungsamt. Aber danach dürfte der freien Fahrt endgültig nichts mehr im Wege stehen.