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Einer muss den Überblick behalten

Am Wochenende ist Schlosstriathlon. Eine neue Herausforderung: die DSGV.

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© Norbert Millauer

Von Uta Büttner

Moritzburg. Die Gegensätze könnten größer nicht sein. Die einen fiebern diesen beiden Tagen entgegen – die anderen wünschten, dass sie schon vorbei wären. Die einen bewundern die Akteure – die anderen halten sie für verrückt. Die Rede ist vom Moritzburger Schlosstriathlon mit etwa 1 800 Sportlern und 10 000 Zuschauern, der an diesem Wochenende zum 17. Mal ausgetragen wird.

Damit die Veranstaltung reibungslos verläuft, arbeitet das etwa 20-köpfige Organisationsteam seit Wochen auf Hochtouren. „Der harte Kern besteht aus zwölf bis 15 Leuten“, sagt Organisationschef Reiner Mehlhorn. Seit 2011 steht er an der Spitze. Unzählige Telefonate, E-Mails, Behördengänge, Gespräche mit Anliegern und Sponsorenpflege stehen jedes Jahr an. Anfang Januar wurde die Veranstaltung beim Landratsamt angemeldet, am Dienstag erst kam die offizielle Genehmigung. Aber das beunruhigte Reiner Mehlhorn nicht. „Das ist jedes Jahr so.“

Die letzten sechs bis acht Wochen vor dem Wettkampf sind die heiße Phase. Unzählige Materialien müssen geordert werden: Badekappen, Startnummern, Getränke, Teppiche für den Zielbereich und den Ausstieg aus dem Wasser, Zäune für die Absperrungen. Auch eine Treppe aus dem Teich wird benötigt. Und selbst eine Brücke über die Mauer wird gebaut, damit die Zuschauer besser vom Parkplatz zum Wettkampfgelände gelangen. „Damit können wir die Besucherströme steuern. Das sind alles Erfahrungen“, sagt Reiner Mehlhorn, selbst seit 2004 Triathlet.

Verkehrsinformationen

Vollsperrungen am Samstag

Von 7.45 bis 16 Uhr: S80 zwischen Moritzburg und Auer, S81 zwischen Auer und Kreisverkehr Buschhaus, S177 zwischen Kreisverkehr Buschhaus und Bärwalde, Möglichkeit der Querung der Strecke zwischen Steinbach und Naunhof in beide Richtungen, zwischen S177, Marschau und Hohndorf, K8533 zwischen Hohndorf, Lauterbach und Naunhof, K8534 zwischen Naunhof und Ebersbach

Naunhof und Ebersbach
Naunhof Ortseingang (Alte Dorfstraße) bis Abzweig Ebersbach (K8534) wird die Veranstaltungsstrecke vom Fahrverkehr getrennt (Einbahnstraßenregelung)

Ebersbach
Vollsperrung der Hauptstraße zwischen Naunhofer Straße und Bärwalder Straße, auf der Hauptstraße zwischen Naunhofer Straße und Bärwalder Straße wird die Veranstaltungsstrecke vom Fahrverkehr getrennt (Einbahnstraßenregelung)

Vollsperrungen am Sonntag

Von 9.45 bis 11.30 Uhr und von 15 bis 16.30 Uhr: S80 zwischen Moritzburg und Auer, S81 zwischen Auer und Kreisverkehr Buschhaus, S177 zwischen Kreisverkehr Buschhaus und Bärwalde, Kalkreuther Straße zwischen S177, Bärwalde und Moritzburg

Detaillierte Informationen zu Plänen und Querungsmöglichkeiten stehen im Internet unter www.schlosstriathlon.de/verkehrsinformation

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Bei so vielen Besuchern müssen auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Der zentrale Parkplatz für Besucher ist diesmal an der Auerstraße. „Dort haben wir zwei Wiesen von einem Bauern gepachtet. Die Fläche befindet sich etwa 800 bis 1 000 Meter von der Wettkampfstätte entfernt.“ Sonnenland würde sich als Parkplatz zwar anbieten, aber von dort aus gibt es keinen Fußweg. „Wir müssen auch an die Sicherheit der Besucher denken.“ Und auch die Sicherheit der Triathleten ist natürlich wichtig. Deshalb werden nach dem Winter – im März oder April – jedes Jahr die Straßenverhältnisse geprüft. Gibt es Schlaglöcher, müssen diese geflickt werden. Denn für Autofahrer sind sie lediglich ärgerlich, aber für Radfahrer können sie lebensgefährlich sein. „Wir sprechen dann mit den Straßenbauämtern von Moritzburg, Radeburg und Weinböhla. Denn auch durch die Flurstücke der Nachbargemeinden verlaufen Radstrecken. Die Kosten für das Ausbessern trägt der Veranstalter – der Moritzburger Triathlonverein – mithilfe von Sponsoren. Allein durch die Startgebühren ist das alles nicht zu bezahlen. „Gewinn machen wir keinen. Aber eine schwarze Null muss am Ende stehen.“

Und auch die gesamten Absperrungen in der Region müssen organisiert werden. Anwohner werden im Vorfeld über verschiedenste Medien informiert. „Für Anlieger gibt es natürlich Zufahrtmöglichkeiten zu den Grundstücken“, sagt Reiner Mehlhorn und ergänzt: „Bei Fragen können sich die Leute an mich wenden, meine Kontaktdaten sind bekannt.“ Auch der Verkehrsfunk ist informiert, dass der Großraum Moritzburg gesperrt ist. „Denn das Navi soll die Sperrungen auch anzeigen“, sagt Reiner Mehlhorn. Aber „das ist richtig teuer“. Der Betrag liegt im fünfstelligen Bereich, verrät er.

Zu all dem Aufwand kommt in diesem Jahr auch noch die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGV) hinzu. „Mit der habe ich mich in den vergangenen zwei Wochen intensiv beschäftigt“, sagt Reiner Mehlhorn. Denn die DSGV stellt auch Vereine und Veranstalter vor große Probleme, insbesondere was Fotoaufnahmen betreffen. „Deshalb haben wir unsere Haftungsfreistellung, die wir jedes Jahr von den Athleten bei der Startnummernausgabe unterschreiben lassen, um die Erklärungen zum neuen Datenschutz erweitert.“ Und am Veranstaltungsgelände wird es große Schilder geben, die darauf hinweisen, dass fotografiert wird.

Mittlerweile hat sich der Schlosstriathlon in der Szene und in Moritzburg etabliert. Reiner Mehlhorn und seinem Team ist enorm wichtig, dass alle Abläufe stimmen. Und trotz des enormen Aufwandes macht es dem 62-Jährigen immer noch Spaß: „Wenn die Triathleten dann mit einem breiten Lächeln ins Ziel kommen, das ist für mich eine Genugtuung.“