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Eine Menge Beton für Döbeln

Für die Sporthalle in Nord sind die meisten Aufträge vergeben. Bei der Brücke Schillerstraße ist die Stadt noch nicht so weit.

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© Jens Hoyer

Von Jens Hoyer

Döbeln. Gleich zwei Großvorhaben hat die Stadt Döbeln in den kommenden drei Jahren auf dem Schirm: An der Schillerstraße wird eine Brücke über die Mulde gebaut. Und in Döbeln Nord wächst derzeit die neue Sporthalle in die Höhe. Wobei die Bauarbeiten über den Erdboden noch nicht hinaus gekommen sind. In den vergangenen Wochen haben die Bauarbeiter wie eine riesige Sprungfedermatratze die Stahlbewehrung für die Bodenplatte der Halle geflochten. Am Donnerstag werden die Beton-Fahrmischer Schlange stehen, weil dann die Platte gegossen wird.

Der Bau der Zweifeldsporthalle wird für die Stadt besonders teuer, da das Land das Vorhaben nur mit mageren 40 Prozent Schulbaufördermitteln unterstützt. Rund 2,5 der 4,2 Millionen Euro muss Döbeln selbst aufbringen. Entsprechend rechnet die Verwaltung mit spitzem Stift. Und es ist jetzt schon eine leichte Erhöhung der Baukosten abzusehen, die sich möglicherweise nicht ausgleichen lässt.

Schon bei der Vergabe des Rohbaus waren die Angebote über den Preisberechnungen geblieben. Besonders bitter ist allerdings das Ergebnis für den Bau der Aluminiumfassade, die locker ein Drittel teurer wird, als die Planer das berechnet haben. Der Stadtrat hat den Auftrag an ein Unternehmen aus Thüringen vergeben, das die Fassade für reichlich 700 000 Euro liefern und montieren wird. Die Kostenberechnungen hatten 450 000 Euro ergeben. Nur zwei Firmen gaben Angebote ab. Die Stadt begründet die immense Überschreitung damit, dass sich nur wenige Firmen in diesem Markt tummeln, die noch dazu viel zu tun haben. Zudem seien die Preise im Metallbau vermutlich überproportional gestiegen. Die Halle bekommt eine vorgehängte Metallfassade aus Aluminiumpaneelen, Fenster aus Kunststoff und eine Alu-Glas-Fassade im Eingangsbereich und an der kleineren Sport-Mehrzweckhalle.

Bei anderen Aufträgen für den Hallenbau spart die Stadt Geld ein. So werden zum Beispiel die Prallwände und der Sportboden in der Zweifachsporthalle günstiger als berechnet. Eine Firma aus Osnabrück liefert die Leistung für rund 260 000 Euro. Die ursprüngliche Berechnung der Planer inklusive Sportbodenheizung lagen noch 30 000 Euro darüber.

Ob die Einsparungen ausreichen, um die Mehrkosten auszugleichen, wird erst im September feststehen, wenn die Ausschreibungen für den Innenausbau erfolgt sind, so die Stadtverwaltung. Derzeit werden die Gesamtkosten um knapp 90 000 Euro überschritten.

Der Bau der Muldenbrücke an der Schillerstraße ist für die Stadt deutlich komfortabler zu finanzieren. Wie Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) sagte, hofft man auf eine Förderquote deutlich jenseits der 80 Prozent. Einen Fördermittelbescheid hat die Stadt allerdings noch nicht, aber es gibt deutliche Signale, dass der Bau bezuschusst wird. Baubeginn wird im April kommenden Jahres sein. Die Ausschreibung soll – auch um günstige Preise zu erzielen – über den Winter erfolgen. „Wir wollen die Leistungen europaweit ausschreiben, um sicher zu gehen. Wir sind bei der Größe des Vorhabens in einem Grenzbereich“, sagte Baudezernent Thomas Hanns. Voraussetzung dafür ist die Fortführung der Planungen, die rund eine halbe Million Euro kosten wird und jetzt vom Stadtrat vergeben wurde. Noch in diesem Jahr müssen die Vorbereitungen am Baufeld beginnen. So sei es unbedingt notwendig, im Herbst die geschützten Zauneidechsen umzusiedeln, so Hanns.