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Ein wenig weh tun muss es

Am Montag eröffnet Khamla Inclavong ihren Massagesalon. Die Laotin bietet dort originale Thai Massage an.

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© Kristin Richter

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Strecken, Drücken und Kneten. Wenn Khamla Inclavong ihrer Tätigkeit nachgeht, kann das schon mal in Schwerstarbeit ausarten. Und die 45 Jahre alte Laotin vermittelt den sicheren Eindruck, dass sie weiß, was sie tut. Wenn sie ab Montag ihre Kunden im eigenen Salon auf der Meißner Straße 11 empfängt, dann können sich die zumeist schmerzgeplagten und Erholungssuchenden auf ihre berufliche Routine verlassen. Über 13 Jahren praktizierte die Mutter dreier Töchter bereits im eigenen Salon in Dresden. Als gefragte Masseurin von Kunden aus ganz Sachsen arbeitete die sympathische Frau gemeinsam mit ihren Angestellten und bot an, was sie einst schon von der Großmutter gelernt hat. „Ich bin in Laos aufgewachsen. Und obwohl es in dem sozialistisch ausgerichteten Land eher nicht gern gesehen ist, sich an traditionellen Praktiken zu orientieren, hat das meine Großmutter getan“, erzählt Khamla Inclavong. Wenn Nachbarn und Freunde der Familie mit Unwohlsein oder Schmerzen zu ihr gekommen seien, habe sie ihnen geholfen: Mit großer Fingerfertigkeit habe sie bei ihnen zumeist eine Massage angewendet. „Ich fand das schon damals sehr faszinierend. Denn in den meisten Fällen konnte sie ihnen helfen.

22 Jahre lebt die künftige Großenhainerin nun bereits in Deutschland. Als ihr Mann verstorben ist, habe sie sich überlegen müssen, wie es nun weitergehe. Bisher ausschließlich für die Erziehung der Kinder zuständig, wollte sie vor allem wegen ihnen im Land bleiben. Was könnte sie also tun? Womit könnte sie so viel Geld verdienen, um auf eigenen Beinen zu stehen und den heranwachsenden Töchtern einen abgesicherten Weg ins Leben bereiten? Unwillkürlich habe sich der Gedanke an das Talent der Großmutter aufgedrängt – und sich als der Richtige erwiesen. Khamla Inclavong ging für einige Zeit nach Thailand und absolvierte dort eine Ausbildung in klassischer Thai Massage. Eine, die der traditionellen asiatischen Lehre folge. Demnach beruhe diese auf einem System von 72 000 Energielinien, die den Körper durchziehen. Zehn davon werden durch eine Thai-Massage gezielt angesprochen. Immerhin liegen auf ihnen wichtige Akupressurpunkte, die durch festen Druck angeregt werden. Durch sanfte Dehnungen und intensive Druckmassagen verstärkt sich die Atmung. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verstopfung, Übelkeit, Durchfall, Tinnitus und Schlafprobleme ließen sich ebenso lindern wie Husten, Rücken- und Knieschmerzen sowie Schwindel.

Auch wenn die traditionelle Massage in Thailand eher der Vorbeugung von Krankheiten diene und Teil des Alltags ist, hat sie in hiesigen Gefilden noch immer den Ruf einer Wellnessanwendung weg. Allerdings: Eine effektive Massage nach thailändischer Art sei viel mehr. Wie Khamla Inclavong betont, würden Methoden der Akupressur, der Dehnung und energetischen Arbeit kombiniert. Wer bei ihr vorstellig wird, komme ganz sicher nicht gleich zum Liegen auf einer der vier idyllisch angeordneten Behandlungsliegen. Zunächst bespreche sie die gesundheitlichen Probleme und erfrage auch Krankheiten. Während der anschließenden Massage arbeite sie dann vorrangig mit dem Daumen und mit einem Druck der Handballen. Aber auch Arme, Ellenbogen, Füße, Beine und Knie kommen zum Einsatz. Schmerzen während einer guten Thai-Massage wären durchaus nicht außergewöhnlich, sondern eher ein Zeichen für hohe Wirksamkeit.