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Ein Straßenbauvorhaben – viele Meinungen

Der Ausbau der Pesterwitzer Straße in Freital sorgt für Diskussionen. Vor allem geht es um die Parkfläche am Fußballplatz.

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© Oberthür

Von Annett Heyse

Freital. Bereits zum zweiten Mal hatten am Montagabend die Anwohner von Wurgwitz Gelegenheit, auf die Baupläne für die Pesterwitzer Straße zu schauen und ihre Standpunkte dazu darzulegen. Geplant ist, noch in diesem Jahr mit der grundhaften Sanierung eines 550 Meter langen Abschnitts ab der Zöllmener Straße in Richtung Kesselsdorfer Straße zu beginnen. Die Kosten liegen bei mindestens einer Million Euro. Bei der Einwohnerversammlung war neben Mitarbeitern des städtischen Bauamtes auch ein Vertreter des Ingenieurbüros Maut und Selzer anwesend, der für die Planung federführend zuständig ist. Er erläuterte, was geht und was nicht.

Punkt 1: Die Fußwege



Die Pesterwitzer Straße soll Fußwege auf beiden Seiten erhalten. Bisher gibt es nur einen Gehweg auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Kesselsdorfer Straße. Nun wird auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Gehweg geplant. Der soll allerdings mit 1,0 bis 1,50 Metern schmaler ausfallen. „Wir brauchen den Gehweg, damit die Menschen aus den dort parkenden Autos vernünftig und sicher aus- und einsteigen können“, begründet Planer Mathias Knufke. So wie jetzt die Situation ist, wo der festgefahrene Straßenrand als Parkstreifen und Fußweg dient, werde man nicht bauen. Das sorgte für Diskussionen, denn ein zweiter Gehweg braucht Platz. Ob man den wirklich brauche, jetzt funktioniere es doch auch ohne Gehweg, lauteten mehrere Fragen aus dem Publikum. „Wir bauen nach Stand der Vorschriften und der Technik“ ergänzte Gerhard Schiller, Leiter des Bauamtes der Stadt Freital. Ein Schotterstreifen als Fußweg sei nicht mehr zumutbar. Schiller: „Wenn wir einmal anfangen zu bauen, dann richtig.“

Punkt 2: Die Parkplätze



Es war der meistdiskutierte Punkt. Rein rechnerisch gibt es jetzt 62 Stellplätze entlang des Bauabschnitts, nach der Sanierung sollen es 64 sein. Allerdings wurden die Parkplätze am Fußballplatz als fünf Längsparker gerechnet. Tatsächlich parken die Sportler und Besucher des benachbarten Alfred-Damm-Heimes dort seit Jahren quer, was etwa 20 Stellplätze ergibt. Die sollen weg. „Quer- und Schrägparker entsprechen nicht dem Standard und werden nicht gefördert“, begründet Amtsleiter Schiller. Ingenieur Knufke verwies darauf, dass hinter den Querparkern mindestens sechs Meter Raum fürs Ausschwenken bereitstehen müssten. „Das ist dort nicht machbar, und in den Gegenverkehr dürfen wir nicht kommen“, sagte er. Die Stadtverwaltung verwies auf den öffentlichen Parkplatz am nahegelegenen Pflegeheim. Dort sind immerhin 55 Stellflächen angelegt. Sie sind kostenlos und zeitlich unbegrenzt nutzbar.

Punkt 3: Die Wegebeziehungen



Der Parkplatz am Pflegeheim war auch der dritte große Diskussionspunkt. Anwohner und Sportler kritisierten, dass der Fußweg dahin zu umständlich und die Zufahrt zu steil sei. Mehrmals wurde die Verlegung der Zufahrt über die Wiese am Sportplatz gewünscht. „Das wäre dann eine neue Straße“, sagte Amtsleiter Schiller. Im Budget für den Straßenbau ist das nicht machbar. Ein Anwohner schlug vor, wenigstens eine kürzere fußläufige Verbindung in Richtung Sportplatz anzulegen oder eine Treppe vom Parkplatz zur Pesterwitzer Straße zu bauen. Die Vorschläge werden geprüft, hieß es am Ende der Diskussion.