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Ein Stier in starken Farben

Die Mosaikkünstler Dyroff aus Schmiedeberg bereiten eine Ausstellung vor. Dabei gibt es Gewichtsprobleme.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Schmiedeberg. Die Werke der Schmiedeberger Mosaikkünstler Anna und Klaus-Peter Dyroff sind weit verstreut in halb Europa zu sehen. Jetzt bereiten sie aber eine Ausstellung vor, die ihre Arbeit und die Geschichte der Mosaikkunst für einige Monate an einem Ort zusammenfasst. Sie wird am 17. Oktober in Dresden im Gasthaus Altkleinzschachwitz eröffnet. Dort sind die Mosaike bis Mitte März zu sehen. Danach werden sie im Geißlerhaus in Bärenstein gezeigt.

In Bärenstein haben sie dann noch andere Möglichkeiten, beispielsweise ein Werk auf einer Staffelei zu zeigen. Das ist wichtig für die Mosaikkünstler. Denn ihnen stellen sich bei der Ausstellung in Dresden ganz neue Probleme. Die Künstler müssen bei der Vorbereitung mit der Waage arbeiten. Ein Mosaik mit einer Grundplatte und Steinen hat mehr Gewicht als ein Gemälde. Beispielsweise haben sie in ihrer Werkstatt ein Mosaik nach einem Bild des expressionistischen Malers Franz Marc. „Ich weiß nicht, wie viel es genau wiegt. Aber das schleppt man alleine nicht fort“, sagt Anna Dyroff. Das heißt, es ist auch zu schwer für das Hängesystem im Gasthaus. Also wird dieses Mosaik in der Werkstatt in Schmiedeberg bleiben.

Aber es gibt auch leichtere Stücke. Anna Dyroff zeigt die Entwicklung der Mosaikkunst im Lauf der Geschichte an verschiedenen Beispielen. Das fängt mit römischen Beispielen an, die aus Natursteinen hergestellt wurden. Sie waren noch nicht so farbig. Die Römer haben sie oft als Bodenmosaike verwendet.

Ganz anders sehen die Kunstwerke aus der byzantinischen Zeit aus. Damals haben die Künstler bereits mit farbigen Glassteinen gearbeitet. Andererseits sind die Bilder nicht so fein gestaltet. Sie waren in Kirchen an der Wand angebracht und nur von unten zu sehen. Auf die Entfernung wirkten die Bilder trotzdem fein.

Als Beispiel für moderne Mosaikkunst wird Anna Dyroff ein eigenes Werk ausstellen, mit roten und schwarzen Steinen hat sie einen Stier gestaltet. Das war die Abschlussarbeit ihrer Ausbildung zur „Mosaizista“, die sie von 2002 bis 2006 in Spilimberga in Italien absolviert hat. „Das ist so meins mit den starken Farben“, sagt sie zu dem Werk. Mit dieser Ausbildung trat sie an die Seite ihres Vaters, der erst Fliesenleger gelernt und sich dann Schritt für Schritt weiter qualifiziert hat zum Restaurator und Mosaikkünstler.

Den Gasthof in Altkleinzschachwitz kennt Klaus-Peter Dyroff gut, weil seine Lebensgefährtin in der Nähe wohnt. „Wir sind oft dort. Da sind auch laufend wechselnde Kunstausstellungen. Und wir kamen einmal ins Gespräch mit Claudia Gütter, der Chefin“, erzählt er. Sie haben sich über den Mosaikbrunnen im Großen Garten unterhalten, um dessen Restaurierung sich Dyroffs seit vielen Jahren kümmern. Und dabei entstand die Idee, doch einmal eine Mosaikausstellung zu machen. Sie wurden sich einig. Für Dienstag, den 17. Oktober, um 18 Uhr ist auch der Termin für die Eröffnung schon festgelegt. Der Titel der Schau heißt „Mosaik – Malerei für die Ewigkeit“.

Die Absprachen für die Folgeausstellung in Bärenstein sind auch schon gelaufen. Dafür wollen Dyroffs die Ausstellung aber auch noch umgestalten und erweitern. Das Geißlerhaus bietet mehr Möglichkeiten als die Gaststätte in Dresden.

Für Dyroffs ist es etwas ganz Neues, ihre Kunst in Form einer Ausstellung zu präsentieren. Vor zwei Jahren waren sie schon einmal an einer Ausstellung in Tschechien im Schloss Rostoky/Rostok beteiligt. Das ist eine Wanderausstellung, die von der italienischen Botschaft organisiert wird und zu der sie auch immer Künstler aus der jeweiligen Region dazuholt. Dazu fand ein Kolloquium statt, bei dem Dyroffs auch einen Vortrag gehalten haben.

Klaus-Peter Dyroff könnte sich durchaus vorstellen, noch mehrere solcher Ausstellungen zu machen. „Vielleicht bietet sich auch in der unmittelbaren Umgebung hier in Schmiedeberg einmal eine Möglichkeit“, sagt er.