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Ein Spielplatz für jedes Alter

Schaukel, Kletterwand, Fitnessgeräte – ein Areal in Rabenau wird umgebaut.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Annett Heyse

Rabenau. Ein rot-weißes Absperrband schaukelt träge im leichten Herbstwind, für das Klettergerüst dahinter gilt ab sofort „Zutritt verboten“. Auch Wippe, Spielhaus und Schaukeln dürfen nicht mehr genutzt werden, sie kommen weg. Die Bänke sind bereits demontiert. Stattdessen sind zwei Arbeiter auf dem Spielplatz in Rabenau damit beschäftigt, die Linden in Holzverschalungen zu packen. „Damit die Stämme beim Bau nicht beschädigt werden“, sagt Tobias Evermann und klopft mit der Handkante probehalber dagegen. „Sitzt.“

Rabenaus alter Spielplatz ist für die nächsten Wochen Baustelle. Das Areal zwischen der Obernaundorfer und der August-Bebel-Straße wird komplett umgekrempelt. Bestehen bleibt lediglich die über den Platz verlaufende Fußwegverbindung. Alles andere wird schöner, heller, abenteuerlicher. Der Spielplatz wird zum Mehrgenerationenpark umgestaltet, sodass hier zukünftig für jede Altersgruppe etwas im Angebot ist.

Bereits vor einigen Wochen wurde ein alter Schuppen auf einem benachbarten Privatgrundstück abgerissen. „So bekommt der Platz mehr Licht“, freut sich der Rabenauer Bauamtsleiter Falk Seidel. Später soll an der Grundstücksgrenze ein neuer Zaun gezogen werden. Bis es soweit ist, gibt es viel Arbeit.

Es wird eine Ecke mit Spielhaus und Nestschaukel für ganz Kleine aufgebaut, eine neue Spiel- und Kletterkombination für die Kinder bis ins Schulalter, Tischtennisplatte und Balancierseile für die Teenager. Auch die Erwachsenen dürfen sich hier bald austoben. „Wir wollen einige Fitnessgeräte aufbauen“, sagt Seidel. Es gehe um Armmuskulatur, Bauch, Beine, Po. Und wem das alles zu mühselig ist, kann es sich auf neuen Bänken unter dem Schatten der Linden oder am Tisch in der neuen Picknick-Ecke gemütlich machen.

Dafür werden sämtliche Altgeräte demontiert, sie waren zuletzt nicht mehr viel wert. Der Rabenauer Spielplatz wurde in den Neunzigerjahren angelegt. Damals war das große Kletterhaus mit Wackelbrücke und Rutsche der neueste Schrei. Seitdem hat es stark gelitten. „Jedes Jahr, wenn der TÜV auf dem Spielplatz war, gab es anschließend eine große Mängelliste“, berichtet der Bauamtsleiter. Mal waren Bauteile verschlissen, mal die Füße des Klettergerüstes angefault. Die Kosten für die Instandhaltungen seien zuletzt recht hoch gewesen, so Seidel.

Und immer wieder kamen von Stadträten und Bürgern Vorschläge und Bitten, den Spielplatz für andere Altersgruppen zu ergänzen. Nun ist es soweit. Mit Fördermitteln aus dem Programm „Vitale Dorfkerne“ bauen die Rabenauer den Platz für 198 000 Euro um.

Den Auftrag vergab der Stadtrat an das Unternehmen LLB aus Dresden. Die Firma mit Sitz im Lockwitzgrund ist auf Garten- und Landschaftsbau spezialisiert und wird sämtliche Straßen- und Tiefbauarbeiten sowie die Landschaftsgestaltung und den Spielgeräteaufbau vornehmen.

Diese kommen, abgesehen von den Fitness-Geräten, vom Hersteller Kit Kinderdesign Tharandt. Die Werkstatt an der Pienner Straße fertigt Klettergerüste, Schaukeln, Wippen und Spielhäuser aus Robinienholz. Die natürliche Oberfläche bleibt dabei erhalten – im Gegensatz zu den kesseldruckimprägnierten Bauteilen aus den Neunzigerjahren.

Die Rabenauer setzen damit die Erneuerung der städtischen Spielplätze fort. In jüngerer Vergangenheit wurde bereits der Spielplatz an der Grundschule in Oelsa erweitert, im Frühjahr dieses Jahres dann der Gartenbereich des Oelsaer Kindergartens. Bereits im vorigen Jahr wurde in Spechtritz ein neuer Spielplatz angelegt – hier hatten Einwohner die Initiative ergriffen und in ihrer Freizeit Klettergerüste und Bänke aufgebaut. Der neue Rabenauer Mehrgenerationenpark soll Ende November fertig sein. Ob er dann schon voll genutzt werden kann, ist abhängig vom Rasen. Seidel: „Wir hoffen, dass die Grünfläche während der Bauarbeiten weitestgehend erhalten bleibt. Wenn nicht, wird wohl erst im nächsten Frühjahr neuer Rasen wachsen.“