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Ein paar Kilometer der Jakobsmuschel folgen

Katholische und evangelische Christen pilgern am Wochenende gemeinsam. Jeder darf sich in Bischofswerda anschließen.

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Von Manuela Paul

Bischofswerda. Mit dem Jakobsweg verbindet man vor allem die spanische Stadt Santiago de Compostela, wo angeblich die Gebeine des Apostels Jakobus gefunden wurden. Dabei zieht sich ein ganzes Netz von Jakobswegen durch Europa. Und auch in Sachsen kann man dem mit der Jakobsmuschel gekennzeichneten Weg folgen.

Wer den Pilgerweg quasi direkt vor der Nase hat, sollte ihn nutzen. Das sagten sich auch Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchgemeinden Bischofswerda. Deshalb organisieren sie für diesen Sonnabend eine Pilgerwanderung. Die Strecke wollen sie gemeinsam unter die Füße nehmen. Um sich besser kennenzulernen, Unterschiede verstehen und akzeptieren zu lernen und so auch die Trennung ein Stück zu überwinden.

Vor zwei Jahren pilgerten katholische und evangelische Christen aus Bischofswerda und Umgebung erstmals gemeinsam ein Stück auf dem sächsischen Jakobsweg, der auch durch den Landkreis Bautzen führt. Damals waren es rund zehn Kilometer von Bischofswerda über Goldbach nach Großharthau, welche die rund 30 Teilnehmer der 1. Ökumenischen Pilgerwanderung in Angriff nahmen. Im vergangenen Jahr habe man ganz bewusst pausiert, verrät Mitorganisatorin Monika Klimpel. Denn durch das Reformationsjahr sei ohnehin eine Menge los gewesen.

Diesmal etwas längere Strecke

In diesem Jahr soll es nun eine Neuauflage der Ökumenischen Pilgerwanderung geben. Wer weiß, ob dies mal zur Tradition werden kann, so Mitorganisatorin Monika Klimpel. Denn irgendwann sei der hiesige Pilgerweg auch mal in alle Richtungen erkundet. Doch noch ist es nicht so weit. Deshalb wollen die katholischen und evangelischen Christen am Sonnabend wieder ein Stück des Jakobswegs in Angriff nehmen.

Diesmal ist die Strecke ein klein wenig länger als vor zwei Jahren. 15 Kilometer sind angepeilt. Los geht es wieder in Bischofswerda. Wer mitpilgern möchte, sollte sich 10 Uhr am Busbahnhof einfinden. Von da geht es zunächst 10.25 Uhr mit dem Bus nach Göda, wo die Pilgertour über Demitz-Thumitz zurück nach Bischofswerda führt, so Monika Klimpel. Auf dem Weg wolle man miteinander beten, singen, sich unterhalten, still sein, ein Stück der herrlichen Landschaft erkunden und die Kirchen an der Wegstrecke kennenlernen. So wird es beispielsweise in der Gödaer Kirche eine kleine Andacht und eine Führung geben. Auch in Demitz und in der St. Benno Kirche Bischofswerda bestehe die Möglichkeit, die Gotteshäuser zu besichtigen. Zudem ist nach der Tour im katholischen Kirchgemeindehaus ein gemeinsames Kaffeetrinken geplant.

Wem die 15-Kilometer-Strecke möglicherweise ein wenig zu lang ist, der kann sie auch verkürzen, indem er 14.06 Uhr oder 14.40 Uhr in Demitz-Thumitz in den Zug steigt und sich nach Bischofswerda fahrenlässt. Wichtig sei nur eins: gemeinsam unterwegs zu sein.

2. Ökumenische Pilgerwanderung: 15. September, Treff: 10 Uhr am Busbahnhof Bischofswerda. Wetterfeste Kleidung und Proviant sollte man dabei haben.