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Ein neues Heim für Python und Boa

Zum Tag der offenen Tür hat der Terrarienverein „Osiris“ eingeladen. Zu bestaunen gibt es viel, auch eine Neuanschaffung.

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© André Braun

Von Helene Krause

Roßwein. In den Becken und Terrarien krabbeln Heuschrecken, sitzen Geckos und Warane. Fische und Schildkröten schwimmen in Aquarien. Der Aquarien- und Terrarienverein „Osiris“ Roßwein hat zu seinem traditionellen Tag der offenen Tür in seine Räume in der Geschwister-Scholl-Oberschule eingeladen. In diesem Jahr gibt es eine Neuerung: Das Schaubecken für einen Tigerpython und eine Boa constrictor. Das Becken ist an der Frontseite mit einer Scheibe aus zehn Millimeter starkem Sicherheitsglas versehen. An der Rückwand des Schaubeckens kleben Dämmplatten. Darauf ist ein handgemaltes Bild zu sehen, das ein Stück Dschungel zeigt. Der Baumstamm im Becken besteht aus Lindenholz. Er wurde in Roßwein am Ufer der Mulde gefunden. Auf dem Boden des Schaubeckens liegt Pinienholzschnitzel.

Zu der Boa, deren Lebensraum sich von Mexiko bis ins südliche Südamerika erstreckt, kam der Verein durch die Oberschule. Wie Vereinsleiter Robin Riedel schildert, hatte die Schule eine Arbeitsgemeinschaft Biologie. „Die hatte die Boa erworben“, so der Vereinschef. Durch die Sanierung der Schule wurde die Arbeitsgemeinschaft aufgelöst. Der Verein „Osiris“ übernahm die Schlange. Obwohl sie jetzt mit dem Python gemeinsam in einer Behausung lebt, soll sie in der Zukunft ein eigenes Terrarium erhalten.

Den Tigerpython dagegen hatte Riedel vor 20 Jahren als Babyschlange gekauft. „Damals war sie 70 Zentimeter lang“, sagt er „Heute ist sie 4,10 Meter.“ Ihr Lebensraum liegt in Südchina, Malaysia, Celebes und Sumbiwa.

Der Aquarien- und Terrarienverein „Osiris“ zählt heute 17 Mitglieder, darunter sieben Jugendliche. Einer der jüngsten ist der zwölfjährige Florian Postelt aus Roßwein. „Ich war vor zwei Jahren beim Tag der offenen Tür hier“, sagt er. „Damals gab es noch keine Jugendgruppe in dem Verein.“ Robin Riedel fragte ihn, ob er mitmachen will. „Seitdem bin ich dabei“, so Postelt. Seine Eltern finden das Hobby gut. „Allerdings ekeln sie sich vor manchen Tieren“, so Florian Postelt.

Georg Thiele ist 13 Jahre alt, aus Roßwein und ebenfalls Vereinsmitglied. „Mich interessieren die Reptilien“, sagt er. „Außerdem machen meine Freunde ebenfalls im Verein mit.“ Was ihn besonders gefällt ist, dass man viel über die Tiere lernt, zum Beispiel, was sie fressen. Seine Lieblingstiere sind die Schlangen. Doch die Eltern finden, dass Georg dadurch zu wenig Zeit für die Schule hat.

Der 15-jährige Markus Straube aus Roßwein ist seit zwei Jahren bei „Osiris“. „Mich interessieren die Fische und Schildkröten“, sagt er. „Zu Hause darf ich die nicht halten.“ Dass er im Verein ist, finden seine Eltern gut. „Ich lerne da viel über die Tiere“, sagt er. Sein Bruder und die drei Schwestern finden es in Ordnung, dass er sich für die Reptilien interessiert.

Den Tag der offenen Tür ging aus der Ausstellung hervor, die der Verein zuvor veranstaltet hatte. Durch die Schulsanierung war die letzte Ausstellung 2012. Daraus wurde 2016 der Tag der offenen Tür. Er soll alljährlich dazu dienen, den Besuchern die Arbeit des Vereins vorzustellen, Nachwuchs zu interessieren und über die Tiere zu informieren.