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Ein neuer Masernfall in Dresden

Ein 24-Jähriger wird behandelt. Das Gesundheitsamt sieht noch keinen Grund zur Sorge.

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© dpa

Ein 24-jähriger Tourist musste vergangene Woche unerwartet ins Krankenhaus. Weil sich auf seinem Körper plötzlich ein rötlicher Ausschlag gezeigt hatte, ließ er sich untersuchen. Schnell stand fest, dass der junge Mann an Masern erkrankt ist. Nach Aussage von Angelika Starke, Mitarbeiterin des hiesigen Gesundheitsamtes, war der Patient nicht geimpft. Wo er sich mit der Viruserkrankung angesteckt hat, wissen die Ärzte nicht. „Das Masernvirus ist sehr ansteckend. Man muss sich nicht drücken oder küssen, um zu erkranken“, sagt Starke. Bisher ist der junge Mann der vierte Fall in diesem Jahr in Dresden.

Derzeit befindet er sich nach Aussagen des Gesundheitsamtes nach wie vor in einem Infektionszimmer eines Dresdner Krankenhauses. Das diene vor allem dazu, eine Ansteckung anderer Menschen zu verhindern. Die Masern seien bis zu fünf Tage vor dem Ausbruch des Ausschlags und bis zu vier Tage danach ansteckend. Häufig geht die Erkrankung mit Fieber und Mattigkeitsgefühl einher. „Der Verlauf ist abhängig davon, wie stark das Immunsystem ist. Bei einem normalen, gesunden Menschen kann man das innerhalb einer Woche in den Griff bekommen“, sagt Starke.

Der sicherste Schutz aber sei die Impfung. Wer beide Impfungen im Kindesalter mitgemacht hat, soll lebenslang vor Masern geschützt sein. „Seit sich die Masernfälle in Berlin und Leipzig häufen, verzeichnen wir eine stärkere Nachfrage in unserer Impfstelle.“ Manche Dresdner kommen direkt zum Impfen beim Gesundheitsamt vorbei, andere wollen sich erst einmal informieren. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen verzeichnet laut Sprecher Ingo Mohn in Dresden diese Entwicklung. Demnach wird der Impfstoff bei vielen Allgemeinärzten stärker nachgefragt.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Masernimpfung nicht nur für Kinder, sondern auch Erwachsene, die nach 1970 geboren sind. Das betreffe vor allem jene Menschen, die bisher nur eine oder gar keine Masernimpfung bekommen haben. (SZ/jr)