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Ein Männertraum in 1:25

Ronny Oehm war mit dem Modell einer 60er-Jahre-Werkstatt erfolgreich. Am Wochenende bekommt er viel Konkurrenz.

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Riesa. Ronny Oehm brauchte dringend Hilfe für sein Hobby – den Plastikmodellbau. Die fand er über das Internet, bei einem Riesaer Verein. Seit seiner Jugend beschäftigt sich der 44-Jährige mit dieser Freizeitbeschäftigung. Sein erstes Modell war ein 1959er Chevrolet Impala der Firma Revell, den er sich damals von seinem ersten selbst verdienten Geld kaufte, ohne jegliche Kenntnis baute, von Hand bemalte und später als Dekoration auf den Fernseher stellte. „Ja, das ging 1990 noch“ fügt Oehm grinsend hinzu.

Später versuchte er sich an Flugzeugen und Segelschiffen, bis er 2013 seine Passion in den amerikanischen Muscle Cars der 60er- und 70er-Jahre fand. „Wie die meisten Anfänger klebte ich meine Modelle streng nach Anleitung zusammen. Das Ergebnis dabei war für mich immer sehr gut, aber für die Präsentation in diversen Internetforen nicht gut genug.“ So hagelte es viel Kritik an der Lackierung und Detaillierung. „Das hat mich echt genervt“, sagt Oehm. – Also suchte der Zeithainer 2015 im Internet nach Modellbauvereinen in seiner Nähe und blieb auf der Webseite des Plastik-Modellbauclubs Riesa (PMC) hängen. Der Kontakt war schnell hergestellt, und so kam es bei einem der monatlichen Treffen des Vereins zum ersten Kennenlernen. Bald entschied sich Oehm, in den Verein einzutreten. Das hatte Vorteile für beide Seiten. „Die Homepage war für mich etwas unübersichtlich und umständlich zu manövrieren“, erzählt der gelernte Fotograf, der nebenberuflich Webseiten kreiert. So bot er sich dem PMC Riesa als Webmaster an und stellte die alte Vereinsseite komplett auf den Kopf. „Im Gegenzug erhielt ich wertvolle Tipps und kreative Ideen von meinen Modellbaukollegen und konnte meine Fähigkeiten schnell verbessern.“ Ein Hauptaugenmerk beim PMC Riesa liegt auf den deutschlandweiten Teilnahmen an Ausstellungen für Plastikmodellbau. Seit einigen Jahren ist man dort auch international unterwegs. „Am Anfang war ich noch etwas zögerlich, meine Modelle öffentlich zu präsentieren“, gesteht Oehm. Der eigene Ehrgeiz und die Überredungskunst der anderen Mitglieder siegten dann aber doch, und so wurde „der Neue“ in kurzer Zeit fester Bestandteil des Vereins und ein gewohntes Gesicht auf Ausstellungen. Auch die ersten Erfolge im Wettbewerb ließen da nicht lange auf sich warten. 2016 konnte der Zeithainer seinen ersten Pokal auf der eigenen Veranstaltung des PMC Riesa in Empfang nehmen. „Ich war überglücklich über meinen ersten Platz. Mein Siegermodell war eine Werkstatt der späten 60er-Jahre. An der habe ich ein halbes Jahr gearbeitet.“

Jetzt möchte Ronny Oehm sein Können erneut unter Beweis stellen, denn der PMC Riesa veranstaltet am 15. und 16. September seine 13. Ausstellung im Soziokulturellen Zentrum „Alberttreff“ in Großenhain. Die Besucher erwartet im rund 600 Quadratmeter großen Alberttreff eine Ausstellung mit Modellen hauptsächlich aus dem Bereich des Standmodellbaus, aber es wird auch diverse Funktionsmodelle zu sehen geben, die vor dem Gebäude oder in den Ausstellungsräumen in Aktion treten werden. Auf alle Fälle präsentieren knapp über 100 Aussteller aus mehreren Bundesländern und Teilnehmer aus Ungarn ihre Schätze aus Plastik und laden zum Fachsimpeln ein. Es werden auch verschiedene Händler ein breites Spektrum an Sammlermodellen, Plastik- und Resinbausätzen sowie Zubehör anbieten.

Ebenso findet ein Kinderbasteln unter fachkundiger Anleitung statt, sodass die Kleinen ein selbstgebautes Modell mit nach Hause nehmen können. An der großen Tombola sind glückliche Händchen gefragt, und wer sich weiterbilden möchte, bekommt Gelegenheit, an einem der interessanten Workshops teilzunehmen, in denen verschiedene Techniken vorgestellt werden. (SZ)

www.pmc-riesa.de