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Ein Leben mit der Malerei

Die Döbelnerin Petra Kröhnert malt seit ihrer Kindheit. Einen Querschnitt zeigt sie jetzt in der Kleinen Galerie.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. An ihr künstlerisches Erweckungserlebnis kann sich Petra Kröhnert noch erinnern. Sie holte sich einen Strauß Schneeglöckchen aus dem Garten ihrer Eltern und malte. „Das Bild habe ich heute noch“, sagt die Döbelnerin. „Ich male, seit ich elf Jahre alt bin. Früher habe ich meine Bilder niemandem gezeigt“, so die 68-Jährige. Mittlerweile ist das anders. In vielen Ausstellungen hatte die Döbelnerin seitdem ihre Bilder präsentiert. Und die vielleicht letzte wird am Freitag in der Kleinen Galerie im Rathaus eröffnet. Es ist eine Retrospektive auf ihr Schaffen der vergangenen 40 Jahre,

In der Schule konnte Petra Kröhnert mit ihren Bildern im Kunstunterricht glänzen, die Noten in den anderen Fächern waren nicht so gut, erzählt sie. Sie lernte Schriftsetzerin, schulte dann zur Sekretärin um. 1984 besuchte sie den Malkurs des Döbelner Künstlers Thomas Gatzemeier. Zwei Stillleben in Öl, die damals entstanden, hat sie in der Kleinen Galerie hängen. 1990 schloss sie die Spezialschule für Malerei und Grafik in Chemnitz ab. Petra Kröhnert hat nie versucht, von ihrer Malerei zu leben. „Ich wusste, dass das eine brotlose Kunst ist. Ich wollte Familie und Malerei unter einen Hut bringen.“ Nach der Wende habe sie ganz gut verkauft, später war es reine Liebhaberei, bei der sehr viele Bilder entstanden sind. „Die Wohnung ist voll und auch die Garage“, erzählt sie. Es sei auch der Platzmangel gewesen, der sie vor einigen Jahren bewog, kürzer zu treten. Was nicht heißt, dass es so bleibt. „Ich habe noch so viel Material zu Hause, dass ich eigentlich weitermachen muss“, sagte sie.

Mit den verschiedenen Techniken zu experimentieren, das mache ihr am meisten Spaß, erzählt die Döbelnerin. Sie hat in Öl gemalt und in Acryl. Sie malt mit Tusche in feinen Linien oder trägt sie mit dem breiten Pinsel auf. Damit sind kraftvolle, düstere Landschaften entstanden, von denen sie selbst sagt, dass sie ihr eigentlich nicht so gut gefallen. Petra Kröhnert hat
Aquarelle gemalt und mit Ölkreide experimentiert. Sie mischt Maltechniken und erzielt damit ganz andere Bildwirkungen. Auch der Computer hat ihre Arbeiten beeinflusst. Petra Kröhnert verfremdet mit dem Rechner Fotos und malt die Ergebnisse. Oder sie überträgt digitale Drucke mit einer speziellen Technik auf Leinwand und bearbeitet sie weiter.

Ihre Motive, vor allem Landschaften, findet die Malerin in Döbeln und der Umgebung. Aber auch im Urlaub hatte sie ihr Malzeug immer dabei. So ist eine Serie von Bildern auf der Insel Pöhl entstanden. Menschen sieht man nicht auf ihren Bildern. „Das ist nicht mein Ding. Die Bilder mit Menschen, die ich habe, stelle ich nicht aus.“

„Lebens-Impressionen“ Petra Kröhnert, Eröffnung am Freitag, 19.30 Uhr, Kleine Galerie im Rathaus