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Ein Kraftwerk im Hinterhof

Die Freitaler Stadtwerke wollen künftig Strom und Wärme quartierweise erzeugen. Wie das geht, sieht man in Potschappel.

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© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. 550 000 Euro Kosten, zehn Monate Bauzeit sowie ein Blockheizkraftwerk und zwei Kessel, die Wärme und Strom für 150 Wohnungen produzieren. Das sind die Kennzahlen eines neuen Heizhauses, das die Freitaler Stadtwerke TWF am Donnerstag im Hinterhof der Dresdner Straße 44 in Potschappel offiziell in Betrieb genommen haben. Obwohl das Mini-Kraftwerk schon seit Jahresanfang Energie liefert, standen danach noch einige Restarbeiten im Haus und vor allem an den Außenanlagen an. Jetzt ist das Heizhaus fertig.

Es beliefert das Karree entlang der Dresdner Straße zwischen der Oberpesterwitzer Straße und der Straße Am Bahnhof. Weitere Abnehmer sind die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das Rathaus Potschappel und der Bahnhof Potschappel, der zurzeit zu einem Behördenzentrum umgebaut wird. Nach einer Anlage an der Dresdner Straße bei der Papierfabrik und einer weiteren im Mühlenviertel ist es die dritte dieser Art in Freital.

„Das wird die Zukunft sein“, sagt TWF-Chef Jörg Schneider. Die Energiewende sei nicht ohne solche Nahwärmenetze zu schaffen. So könnten für jedes Viertel effektive Lösungen zur Energieversorgung geschaffen werden.

Nach diesem Motto bereitet die TWF derzeit ein Großprojekt vor, wie Schneider verriet. In den kommenden Monaten soll mit der Hilfe von Fördermitteln untersucht werden, wie das Areal am ehemaligen Sächsischen Wolf mit regenerativen Energien, also zum Beispiel Solarstrom, versorgt werden kann. Dort soll Freitals neues Zentrum entstehen.