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Ein Koffer voller Sprache

Was Sprache alles kann, lernen die Kinder in Sebnitz und Neustadt bereits früh. Aber wie richtig damit umgehen?

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© Symbolfoto: dpa

Neustadt/Sebnitz. Die ASB-Kindertagesstätten Pfiffikus, Knirpsenland, Schlumpfenhausen und Friedrich Fröbel in Neustadt und Sebnitz nehmen seit zweieinhalb Jahren am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil. Sprach-Kita zu sein heißt weit mehr, als Kinder zum Sprechen anzuregen, ihnen zuzuhören, sie ausreden zu lassen. Es heißt, Kindern in ihrer Verschiedenheit offen zu begegnen und ihre speziellen Bedürfnisse aufzugreifen.

Die vier Sprach-Kitas haben ihre Räumlichkeiten auf sprachliche Anregungen hin überprüft und dabei auch die Spielmaterialien hinsichtlich Vielfalt gesichtet. Dazu gehören Bücher zu unterschiedlichen Familienformen ebenso wie Materialien zu Festen verschiedener Kulturen. Und schon früh lernen Kinder, dass Sprache nicht neutral ist. Sie kann einschließen oder ausgrenzen.

Die Pädagogen in den Sprach-Kitas setzen sich schrittweise mit diesem Thema auseinander. „Es geht nicht darum, die eigene Sprechweise von heute auf morgen zu verändern. Vielmehr bemühen sich die Fachkräfte, so oft wie möglich bewusst hinzuhören“, betont Nadine Hohberg, Fachberaterin im Bundesprogramm, welche die Einrichtungen begleitet. Bei allen Aktivitäten ist es den Kitas wichtig, die Unterstützung der Familien zu gewinnen. So entwickelten die Kitas Pfiffikus und Friedrich Fröbel die Idee eines Sprach-Koffers weiter, den jedes Kind reihum mit nach Hause nehmen darf. Darin befinden sich Spiele, Bücher und teils Experimente, welche die Kinder mit ihren Eltern ausprobieren. Auf diese Weise bekommen die Eltern Anregungen, ihren Kindern bewusst Zeit zu widmen, und die Kinder können im Nachhinein von ihren Erlebnissen berichten. (SZ)