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Ein Hirte als Likörbote

Manfred Loose aus Dittersbach ist Schäfermeister im Ruhestand. Er schildert, wie er als 26-Jähriger mit seinen Tieren die Russen traf.

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© Loose/Repro

1968 wars. Es wurde gesagt, die Russen sind da. Die Neundorfer Straße in Dittersbach war meines Wissens nach gesperrt. Ich war Schäfer in der LPG „Florian Geyer“ in Dittersbach. Nun wollte ich mir das mal ansehen. Mit 220 Schafen hütete ich nahe an die Bauernbüschel ran, kleine Gehölze, die zwischen Dittersbach und Neundorf stehen. Ich ließ die Herde stehen. Die Hunde und das Bandalier, an dem sie festgemacht werden, sowie die Hütetasche ließ ich auch zurück und ging zum Waldrand, als mich drei Sowjetsoldaten beäugten. Ängstlich war ich nicht, es waren unsere Freunde. Sie rätselten, was ich wohl für einer sei. Sie hielten einen Stock in die Luft und machten „Peng, peng“. Für einen Jäger wurde ich gehalten. Ich zeigte ihnen Schafe und Hunde. Sie staunten nicht schlecht.

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