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Ein Drehbuch für das Dippser Museum

Der Bau läuft. Jetzt wird die neue Ausstellung geplant. Sie erhält drei Schwerpunkte.

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Das Lohgerbermuseum in Dippoldiswalde ist derzeit Baustelle. Hier hat Museumsleiter Thomas Klein noch die letzten Schaustücke herausgeräumt und in ein sicheres Depot gebracht.
Das Lohgerbermuseum in Dippoldiswalde ist derzeit Baustelle. Hier hat Museumsleiter Thomas Klein noch die letzten Schaustücke herausgeräumt und in ein sicheres Depot gebracht. © Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Drehbücher gibt es beim Film. Aber auch bei der Einrichtung einer modernen Ausstellung spricht man davon. So wird auch für das Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum ein solches Drehbuch für die künftige Ausstellung erarbeitet.

Das Museum wird jetzt umgebaut im Rahmen des Kleinstadtprogramms. Damit in den neuen Räumen aber auch eine interessante Ausstellung zu sehen ist, muss ein Drehbuchschreiber ran, zusammen mit Gestaltern, Museumspädagogen und anderen. Insgesamt kostet die Neugestaltung der Ausstellung nach dem Umbau voraussichtlich 640 000 Euro, wie Linda Knetsch von der Stadtverwaltung den Stadtrat informierte. Diesen Finanzrahmen hat der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung freigegeben.

Drei Themenbereiche wird das Museum in Zukunft enthalten. Die Geschichte der Gerberei wird dargestellt. Schließlich befindet sich das Museum in dem Gebäude einer ehemaligen Gerberei, wo auch noch die alte Werkstatt erhalten ist. Hier lässt sich nachvollziehen, wie aus einer Tierhaut haltbares Leder wird. Diese Ausstellung ist europaweit einmalig.

Zweitens wird die Stadtgeschichte dargestellt. Das ist selbstverständlich Aufgabe eines Stadtmuseums. Ein dritter Bereich der Ausstellung wird der Kunst gewidmet. Dieser Zweig hat eine lange Tradition in der Dippoldiswalder Museumsarbeit. Er war bisher schwerpunktmäßig in der Osterzgebirgsgalerie im Dippoldiswalder Schloss angesiedelt. Dort ist die Galerie im Sommer ausgezogen, damit das Bergbaumuseum „Miberz“ untergebracht werden konnte. Die Sammlung osterzgebirgischer Kunst, die bisher im Schloss zu sehen war, wird künftig im neu gestalteten Museum ihren Platz finden. Im Dachgeschoss sind dafür Räume vorgesehen.

Museumsleiter Thomas Klein hat ein Grobkonzept ausgearbeitet. Er kennt seine Sammlung. Er weiß, welche schönen Stücke er den Besuchern zeigen will. Dieses Konzept wird er dann zusammen mit einem Historiker verfeinern. Daraus entsteht dann das Drehbuch. Das wiederum bekommt ein Gestalter an die Hand, damit er weiß, wo er sich beispielsweise um eine besondere Vitrine kümmern muss, wo er spezielles Licht setzen sollte oder was in den Texten zur Ausstellung stehen sollte. Weiter geht es darum, diese Inhalte auch den Besuchern interessant zu vermitteln. Dafür sind dann museumspädagogische Einrichtungen geplant.

Nächste Woche ist eine inhaltliche Beratung mit den Beteiligten vorgesehen. Danach hoffen die Verantwortlichen in Dippoldiswalde, dass sie auf ihre Förderanträge positive Antwort bekommen. Für einen Großteil der Kosten, rund 590 000 Euro, erwarten sie Unterstützung aus dem EU-Förderprogramm Leader, für spezielle Aufgaben im Umfang von rund 50 000 Euro haben sie bei der Landesstelle für Museumswesen Förderung beantragt. Im kommenden Jahr soll die konzeptionelle Vorbereitung stattfinden. 2020, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sein sollen, wird das Museum neu eingerichtet.