Von Ines Scholze-Luft
Coswig. Ein wenig lächelt OB Frank Neupold (parteilos). Und freut sich schon mal vor auf die guten Ergebnisse, auf viele Tore der Sportler vom Coswiger Fußballverein.
Eine Voraussetzung dafür: Der am Freitagnachmittag offiziell an den Verein übergebene neue Kunstrasenplatz an der Weinböhlaer Straße. Er ersetzt den alten Hartplatz – im Volksmund die Scheibe –, an den so mancher Sportler schmerzhafte Erinnerungen hat. Wenn nämlich die Aschekörner nicht mehr raus wollten aus dem aufgeschlagenen Knie.
Sein Nachfolger steht nicht nur für deutlich niedrigeres Verletzungsrisiko. Der Kunstrasenplatz wartet noch mit anderen Vorteilen auf, ist beispielsweise unabhängig vom Wetter bespielbar. Regenpfützen sind kaum mehr zu befürchten. Hier können mehrere Teams – so die 1. Männer, die in der Kreisoberliga kickt – nacheinander trainieren und spielen, ohne dass das Grün Schaden nimmt. Immerhin hat der Fußballverein 250 Mitglieder, 150 davon im Kinder- und Jugendbereich, sagt Sven Hampel, der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Und spricht speziell den Übungsleitern einen großen Dank aus.
Auf dem neuen Grün könnten die Coswiger selbst die Nationalmannschaft problemlos empfangen, so Sven Hampel. Er bezeichnet den Platz als das Nonplusultra auf diesem Gebiet.
Den Grundstein haben die Senioren gelegt, die nach dem Krieg wieder mit dem Fußballspielen begannen, erklärt der Vereinsvizechef. Er sieht die mit dem Platz verbundene Verpflichtung vor allem darin, grundsolide Arbeit vom Kinder- bis zum Männerbereich zu leisten und sorgsam mit der neuen Errungenschaft umzugehen. Natürlich kümmert sich der Verein selbst um Pflege und Wartung, sagt Sven Hampel. Einmal in der Woche wird die Fläche mit einem speziellen Gerät gestriegelt – Aufgabe des Platzwarts.
Nicht zuletzt leistet der Verein seinen finanziellen Beitrag zum Kunstrasenplatz. In Form des Eigenanteils von 25 000 Euro. Insgesamt kostet das Schmuckstück an der Weinböhlaer Straße etwa 755 000 Euro. Allerdings sind da neben den Kosten für die Herstellung des Platzes noch die für die Gestaltung des Umfelds, Ballfangnetz und Einfriedung, dabei.
Etwa die Hälfte des Geldes, 450 000 Euro, kommt als Förderung des Freistaates über das Programm „Brücken in die Zukunft“. Das führt auch Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) zur Platzübergabe. Ebenso wie zahlreiche Mitglieder des Stadtrates. Sie haben mit ihren Beschlüssen die Weichen dafür gestellt, dass in Coswig viel für den Schul- und Vereinssport getan wird, sagt der OB. Und nennt neben dem kürzlich fertiggestellten Sportplatz der Oberschule Kötitz das bevorstehende Richtfest am Vereinshaus von Motor Sörnewitz sowie die Sporthalle am Förderschulzentrum, die 2019 gebaut werden soll.
Am Freitag ist der Kunstrasenplatz Hauptdarsteller, und die Gäste der Übergabe lassen es sich nicht nehmen, ihn selbst mal zu testen. Bei einem kleinen Gang übers Grün. Und beim Ehrenanstoß, an dem sich neben den E-Junioren sowie OB und Landtagspräsident auch zwei Coswiger Fußballurgesteine, Klaus Hiller und Heiner Zimmer, beteiligen.
Danach geht es gleich weiter. Mit Freundschaftsspielen der E- und der F-Jugend sowie der Traditionsmannschaft.