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Edeka wächst

Der Markt im Ortszentrum wird umgebaut. Und hat bald mehr Platz für regionale Produkte und selbst Hergestelltes.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Weinböhla. Was soll denn das werden, etwa eine neue Halle? Die ältere Dame mit dem vollgepackten Einkaufskorb schaut fragend zur Verkäuferin hinter der Bäckereitheke im Edeka-Markt an der Dresdner Straße in Weinböhla. Umgehend kommt die Antwort der freundlichen Verkaufskraft: Nein, der Markt wird erweitert.

Seit Ostern ist zu beobachten, dass sich da was tut an der im Dezember 2011 eröffneten Einkaufsstätte neben dem Elbgaubad. Inzwischen wird verstärkt Fläche für das Baumaterial gebraucht, einige Stellplätze sind belegt. Park-Probleme gibt es deshalb nicht, sagt Marktchefin Anja Starke, erfreut über den Zuspruch der Kunden. Letzten Endes der Grund, weshalb Edeka anbaut. Und dann mit 1 500 Quadratmetern 300 Quadratmeter Verkaufsfläche mehr als zuvor zur Verfügung hat.

Was verbirgt sich hinter der gewachsenen äußeren Hülle? Gleich mehrere Neuerungen. Künftig finden die Kunden einen kompletten Markt vor, Getränke- und Lebensmittelbereich sind nicht mehr getrennt. Was auch für die Mitarbeiter und das Betreiben sinnvoller ist, sagt Toni Kunze, Regionalleiter Expansion und Immobilien der Edeka Grundstücksgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen.

Anja Starke zufolge bleibt die Aufteilung im Inneren – grob gesehen – so, wie sie jetzt ist. Allerdings soll manches etwas anders angeordnet werden. Die größere Verkaufsfläche bedeutet auch mehr Artikel. 18 000 bis 20 000 sollen es künftig sein.

Das Sortiment wird tiefer, das bedeutet noch mehr regionale Produkte. Damit reagiert der Vollsortimenter auf Kundenwünsche. Speziell auf den Bedarf an Produkten aus der näheren Umgebung. Ein Beispiel: Der Honig, der nicht nur von bekannten großen Herstellern kommt, sondern darüber hinaus von Kleinstimkern, oft im Hobbybereich tätig. Mal gehen benachbarte Produzenten auf die Marktleitung zu, mal funktioniert es umgekehrt. So gehören Erdbeeren aus Coswig vom Obstbau Görnitz zum Angebot, ebenso das Kötzschbier aus Radebeul und bald auch Nudeln aus der Weinböhlaer Manufaktur Pestorado.

Weil Frische großgeschrieben wird, soll es ein größeres Obst- und Gemüseangebot geben, erklärt Anja Starke. Außerdem eine erweiterte Fleischtheke und ein größeres Tiefkühlsortiment.

An der Salattheke kann der Kunde ein im Markt hergestelltes Produkt auswählen. Was vor Ort entsteht, ist begehrt, weiß Toni Kunze. Ob Gemüsesalat oder Salat mit Eiern, Kartoffeln oder Nudeln. Dazu noch ein Frikadellchen von der Fleischtheke – und fertig ist das Mittagessen. Das kann sich die Marktleiterin gut vorstellen. Wobei auch fürs Vorbereiten der Eigenprodukte mehr Platz gebraucht wird.

Regionalleiter Kunze: Das Motto Geiz ist geil ist heutzutage nicht mehr so angesagt. Stattdessen gehe der Trend zu hoher Qualität, gut ausgenutzten Ressourcen und Erzeugnissen wie den fertigen frischen Salaten, die es dem Kunden ermöglichen, Zeit zu sparen. Darauf stelle sich der Handel ein.

Bevor der Weinböhlaer Markt die Neuigkeiten präsentieren kann, muss noch einiges gebaut werden. Außerdem schließt die Einkaufsstätte vorübergehend. Vom 25. August bis zum 19. September. Das hätte man lieber in den Ferien gehabt, was sich aber aufgrund des Bauablaufs nicht umsetzen ließ, sagt Toni Kunze. Vermeiden lasse sich die Schließung nicht. Schließlich müssen Wände zwischen den beiden Marktteilen herausgerissen, Leitungen verlegt werden, nicht machbar bei laufendem Betrieb.

Marktchefin Starke ist zuversichtlich, auch diese Phase zu meistern, mit dem Ziel Neueröffnung am 20. September. Für sie ist es nicht zuletzt wichtig, alle 37 Mitarbeiter mitzunehmen. Bisher liege der Bau gut im Plan. Was das Ganze kostet, sagt Toni Kunze nicht. Solche Angaben würden nicht gemacht.