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Edeka verkauft eigenen Honig

Seit Juni summt es unmittelbar am Einkaufsmarkt. Nun dürfen sich die Kunden vom leckeren Ergebnis überzeugen.

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© Anne Hübschmann

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. John Scheller ist total begeistert. Mit sichtlichem Stolz präsentiert der Geschäftsführer von insgesamt drei Edeka-Märkten die leckere Ausbeute in Großenhain. „Der Honig ist wirklich ganz große Klasse geworden“, sagt John Scheller und zeigt lächelnd auf eines der Gläser in seinen Händen. Bernsteinfarben schimmert die neue Röderstädter Köstlichkeit und lädt zum Probieren ein. Ein Honig, der tatsächlich vor Ort gewonnen worden ist. Immerhin: 400 000 Bienen leben seit Mitte Juni am Edeka-Markt auf der Theodor-Neubauer-Straße 1 in Großenhain. Nachdem John Scheller sehr gute Erfahrungen mit den fliegenden Untermietern in Dresden gemacht hatte, sollte es auch in der Röderstadt kräftig summen.

Immerhin biete Großenhain – nicht umsonst die Stadt im Grünen genannt – die allerbesten Bedingungen, um selbst naturbelassenen Honig herzustellen. Durch die Große Röder hätten die Bienen ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung und die Vegetation sei überaus vielfältig. Abgesehen vom opulent bepflanzten Stadtpark, fänden sich neben Linden, Robinien, vielen anderen Bäumen und Blumen natürlich auch zahlreiche kleine und große Gärten in Großenhain. Durchgängig gebe es genug blühende Pflanzen, an denen die Tiere den Nektar saugen könnten.

Etwas, das die Bienen ganz offenbar genüsslich getan haben. Gut 100 Kilogramm Honig, so Imker Rico Heinzig, habe man gewinnen können. Laut dem Imker aus Diera-Zehren eine überaus gute Ausbeute. Einerseits, weil man ja mit dem Projekt relativ spät begonnen habe. „Andererseits weil der Geschmack des Honigs geradezu sensationell geworden ist“, bekennt Rico Heinzig. Wie bereits die Farbe zu erkennen lassen würde, schmecke er nach Wald und habe eine leicht malzig-süße Note. Trotz der extremen Trockenheit im Sommer habe der Standort gezeigt, dass er es hergebe. Den Bienen sei es in der wohltemperierten Stadt offenbar sehr gut ergangen, und so habe man dadurch die Möglichkeit, regionalen Honig mit einer individuellen Geschmackskomponente zu produzieren. „Herr Scheller und ich sind uns einig, dass wir im Frühjahr wieder loslegen“, sagt Rico Heinzig.

Bis dahin dürften sich die fleißigen Honigproduzenten von ihrem diesjährigen Werk erholen. Das bedeutet praktisch: Sie seien bereits startklar für die kalte Jahreszeit. Hätten es in ihrem Großenhainer Zuhause, in welchem sie auch überwintern, auf engem Raum warm und wären mit ausreichend Futtervorräten versorgt. „Selbstverständlich werde ich noch einmal eine Futterkontrolle durchführen, und dann hoffen wir, dass die Natur gnädig ist und alle Bienen gut über den Winter kommen lässt.“ Die Großenhainer haben indes darauf gute Chancen: mit einheimischem Honig im Tee oder auf dem Brötchen.