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Echte Hingucker

Brillen schmücken den Baum vor dem Augenoptiker Grünberg in Bischofswerda, Schneekristalle den vor der Goldschmiede Bauer. Beide haben etwas gemeinsam.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Sie haben ja einen lustigen Weihnachtsbaum! Kerstin Grünberg hörte diesen Satz im vergangenen Jahr immer wieder. Schon 2016 hatten Kinder aus der Grundschule Süd den Baum mit Brillen verziert, die bei Eltern, Großeltern, Verwandten und Bekannten ausgedient haben. In diesem Jahr sind es vor allem Sonnenbrillen an bunten Bändern, die den Baum schmücken. Hinzu kommen Eigenkreationen der Kinder: Aus jeweils zwei Kaffeesahne-Näpfchen bastelten sie Schwimmbrillen. Kerstin Grünberg findet auch in diesem Jahr die Weihnachtsdeko vor ihrem Geschäft originell. „Die Kinder haben sich sehr viel Mühe gegeben“, sagt sie. Fachlehrerin Jana Resske fertigte den Christbaumschmuck fürs Optikergeschäft, das seit 1975 in Familienbesitz ist und seit dem Jahr 2000 von Kerstin und Tom Grünberg geführt wird, mit der Klasse 3 A im Werkunterricht an.

Brillen als Baumschmuck – passend zum Optikergeschäft.
Brillen als Baumschmuck – passend zum Optikergeschäft. © Steffen Unger

Lust auf Schnee

Auch die 3 B sorgt für einen Hingucker auf dem Altmarkt. Die Mädchen und Jungen gestalteten unter Anleitung von Regina Nindel im Kunstunterricht große, dekorative Schneekristalle und Sterne für den Baum der Goldschmiede Bauer. Das Weiß am satten Grün fällt auf. Es macht Lust auf Schnee, auf Weihnachten – und es passt zur weißen Geschäftseinrichtung, mit der sich der Handwerksbetrieb seit dem Umbau im vergangenen Jahr präsentiert. „Super“, sagt Inhaber Axel Bauer zu den Sternen, die die Kinder gestalteten. Der Goldschmiedemeister ist mit dem Jahr 2017 zufrieden. Beim Umsatz verbucht er eine Steigerung. Begründet ist sie vor allem im Wunsch vieler Kunden nach Individuellem. Dem Trend, immer mehr im Internet zu kaufen, hat traditionelles und hochwertiges Handwerk noch immer etwas entgegenzusetzen. „Kunden informieren sich vor Ort. Sie wollen Schmuck oder Uhren mal anfassen und probieren“, sagt Axel Bauer. Zweite Sparte, in der er zulegte, sind Uhrreparaturen, auch von größeren Modellen. Kunden kommen auch aus Bautzen, Pirna, sogar aus Dresden, um in Bischofswerda zu kaufen bzw. arbeiten lassen.

Iris Manzow, Leiterin der Grundschule Süd, findet es gut, dass die Weihnachtsbäume in diesem Jahr nicht mehr bewertet werden. Kinder unterschiedlichen Alters könne man nicht miteinander vergleichen. „Wir haben es aus Freude gemacht“, sagt sie. Darüber hinaus sieht sie in der Aktion auch einen Nutzen für die Erziehung. „Kinder müssen lernen, etwas Gutes zu tun für ihre Stadt“, sagt Iris Manzow. Andere geben sich doch auch Mühe, die Adventszeit in Bischofswerda schön zu gestalten. „So wie wir daran unsere Freunde haben, bereiten wir anderen eine Freude.“ Mit den zwei Bäumen auf dem Markt ist das gelungen.

Lebendiger Adventskalender: täglich 17 Uhr an der Bühne auf dem Altmarkt. Heute: Showauftritt des Tanzsportclubs Blau-Gold Bischofswerda