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Echte Chorwürmer

Jugendliche aus Neusalza-Spremberg verjüngen in Oppach das Parksingen – auch mit Songs einer Berliner Band.

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© Belinda Hempel

Von Gabriela Lachnit

Neusalza-Spremberg. Die Kiwi, die Mango, die Erdbeere und die ganze Chorfamilie aus der Pestalozzi-Oberschule Neusalza-Spremberg stehen an diesem Sonntag wieder einmal in Oppach auf der Bühne. Beim traditionellen Singen im Park – bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Schützenhaus statt – gibt der Schulchor Kommando Ohrwurm den Auftakt zum Programm, nachdem er in den letzten Jahren nicht dabei war. „Das ist bereits der vierte Auftritt, den der Chor in diesem Monat absolviert“, erläutert Andrea Loschke. Sie leitet den Chor und ist Musiklehrerin an der Oberschule. Das Ensemble hat im Juni bereits die Bewohner des Pflegeheims in Taubenheim erfreut, war zu Gast beim Sommerfest des Sonnenstrahl-Vereins Dresden und gestaltet am heutigen Freitag die Abschlussfeier der Zehntklässler der Schule mit.

Trotz des prallen Terminkalenders der Chorsänger hat das Ensemble zugesagt, weil die Leiterin und die Sänger gern in Oppach auftreten und zudem die neue Musikanlage im Park testen wollen. „Kinderstimmen haben es im Freien oft schwer, bis ins Publikum vorzudringen“, sagt Frau Loschke und ist sehr gespannt, wie das mit der neuen Anlage besser klappt.

In ihrem halbstündigen Programm singen die Chorwürmer von der Liebe, vom Glück und von der Freiheit. Kiwi, Erdbeere und Mango führen dabei durch das Programm und erzählen dabei auch von einer unglücklichen Liebe. Ganz neu im Repertoire des Schulchores sind zwei Lieder der Berliner Band Berge. Deren Hits „Glück“ und „Wir sind frei“ singen die Neusalza-Spremberger Sänger. Sie freuen sich bereits jetzt darauf, dass die Berliner Band am 8. November in das Oberland kommt und in der Neusalza-Spremberger Turn- und Festhalle ein Konzert gibt.

Mit der Musik der Berliner Sänger haben die Chorwürmer für die zehnten Klassen ihrer Schule eine Überraschung vorbereitet: Sie haben ein Video gedreht. Das wird am heutigen Freitag zur Abschlussfeier der Zehntklässler das erste Mal öffentlich gezeigt. Zum Inhalt wird an dieser Stelle noch nichts verraten. Die Chorwürmer hatten viel Spaß dabei, die Idee von Belinda Hempel umzusetzen. Sie ist ehemaliges Mitglied im Schulchor und unterstützt das Ensemble noch immer. „In diesem Jahr haben außergewöhnlich viele Geschwisterkinder von Sängern aus dem Chor ihren Schulabschluss, da kam die Idee mit dem Video sozusagen als Abschiedsgeschenk ganz gut bei den jungen Musikern an“, erzählt die Lehrerin. Sogar eine Konfetti-Kanone kam beim Video-Dreh zum Einsatz. Die bunt glänzenden Konfetti haben die Chorwürmer danach vom Schulhof und aus dem Rasen geklaubt, berichtet Andrea Loschke und muss lachen, als sie an diese mühselige Arbeit zurückdenkt. Wenn es rechtlich möglich ist, will Frau Loschke das Video auf die Schulhomepage stellen. Aber das muss noch geklärt werden.

Manfred Vogel vom Fremdenverkehrsverein Oppach, der das Parksingen organisiert, hatte schon im vergangenen Jahr gehofft, in diesem Jahr wieder einen Kinder- oder Jugendchor beim Parksingen auf die Bühne holen zu können. Dass es mit dem Ensemble aus der Nachbarstadt geklappt hat, macht ihn froh. Denn auch er weiß um die Qualität dieses Chores, ohne die der anderen Ensembles, die beim Parksingen auftreten, schmälern zu wollen.

Obwohl es die jungen Chorsänger „ja nicht so mit dem Volkslied halten“, wie Andrea Loschke bekennt, waren die Mädchen und Jungen sofort dabei, die Titel für ein Liebeslieder-Potpourri aus dem Genre Volkslied auszuwählen. Zu den Liedern gehören unter anderem „Ännchen von Tharau“ und „Wenn ich ein Vöglein wär“. Sie werden mit Gitarrenbegleitung gesungen. Wer sich dann wundert, warum Frau Loschkes Gitarre jetzt einen Regenbogen-Hals hat, findet die Lösung im farbenfrohen Programm des Chores. Am Schluss des Konzerts fordern übrigens alle Chöre das Publikum auf, gemeinsam das Oberlausitzlied zu singen. Den Text des Liedes, das der Oberlausitzer Kurt Piehler bereits 1929 geschrieben hat, finden die Gäste auf einem Flyer zum Parksingen vor.