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Dynamo im Hexenkessel gegen Aue

Das DDV-Stadion ist mit mehr als 30 000 Zuschauern zum Sachsenderby in der zweiten Liga ausverkauft. Die Dresdner treten mit der gleichen Startelf wie beim 3:1-Sieg in Düsseldorf an.

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© Archivbild/Robert Michael

Sven Geisler

Dresden. Es kann losgehen. 13.30 Uhr pfeift Schiedsrichter Manuel Gräfe das Sachsenderby in der 2. Fußball-Bundesliga an. Dynamo Dresden empfängt Erzgebirge Aue im mit mehr als 30 000 Zuschauern ausverkauften DDV-Stadion. Als wäre dieses Prestigeduell nicht brisant genug, wird es diesmal durch die Ausgangslage noch ein bisschen spannender. „Die Tatsache, dass wir als Tabellen-16. am Zehnten vorbeiziehen können, spricht schon Bände“, sagt Dynamos Chefcoach Uwe Neuhaus. „Die zweite Liga ist in dieser Saison so eng wie wahrscheinlich noch nie.“ Die Dresdner gehen nach dem 3:1-Auswärtssieg bei Fortuna Düsseldorf selbstbewusst in die Partie, die nicht nur aus sportlicher Sicht eine Herausforderung ist. Denn es kommt darauf an, das richtige Maß zu finden. „Das Allerwichtigste wird sein, einen kühlen Kopf zu bewahren“, sagt Dynamos Innenverteidiger Jannik Müller, und er erklärt: „Wenn wir in der ersten Halbzeit eine Rote Karte bekommen, hilft das niemandem, dann sind wir in Unterzahl und alles wird nur noch schwieriger.“ Trotzdem dürfe man das Spiel nicht zu locker angehen und müsse die Zweikämpfe annehmen.

Dafür setzt der Trainer auf die gleiche Startelf, die am Montag in Düsseldorf in den ersten zehn Minuten einen 3:0-Vorsprung heraus geschossen hat. „War ein wichtiges Spiel, ein tolles Erfolgserlebnis – und jetzt müssen wir am Sonntag nachlegen“, sagt Neuhaus. Er schließt zwar nicht aus, dass es Dynamo auch gegen Aue überfallartig probiert, betont aber auch: „Eine Überfalltaktik funktioniert nur, wenn der Gegner Fehler macht. Inwieweit wir den Druck auf Aue genauso groß gestalten können wie auf Düsseldorf, wird sich zeigen.“ Er erwartet wohl eher ein Geduldsspiel. „Es wird wie jedes Mal eine harte Nuss, die Auer auszuspielen, weil sie im Defensivverbund sehr gut organisiert sind und diszipliniert spielen.“ Sein 23 Jahre jüngerer Trainerkollege Hannes Drews kündigt – was soll er auch sonst sagen – einen „heißen Fight“ über 90 Minuten an. „Der Sieg vom Montag hat dem Gegner mit Sicherheit Auftrieb gegeben, umso wichtiger wird es, mit einer intensiven Einstellung in das Spiel zu gehen.“ Damit beschreibt Drews punktgenau das Rezept, mit dem Aue in Dresden oft Erfolg hatte – wie beim 3:0 in der vergangenen Saison.

Für Dynamo gibt es also einiges gutzumachen, und ein Sieg wäre auch ein Abschiedsgeschenk für Stefan, genannt „Lehmi“ Lehmann. Der „Capo“, der im K-Block den Takt vorgibt, zieht sich nach 18 Jahren zurück. „Natürlich haben wir das mitbekommen“, sagt Jannik Müller. „Es sollte positiv sein, weil die Fans noch mal einen Tick lauter sein werden. Dass es für uns leichter wird, das Publikum mitzunehmen und einen Hexenkessel aus dem Stadion zu machen.“ Gemeinsam soll endlich der zweite Heimsieg in dieser Saison gelingen.

Dynamo spielt mit: Schwäbe – Seguin, J. Müller, Ballas, Heise – Hartmann – Berko, Benatelli, Hauptmann, Duljevic – Röser.