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Dresden hat genug eigene Probleme

Die gute Nachricht zuerst, auch wenn sie für Dresdens Volleyballerinnen wenig tröstlich ist. Gegen Stuttgart aus dem Pokal auszuscheiden, also gegen den Dauerrivalen und einen der deutschen Top-Drei-Vereine, ist keine Schande.

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© Robert Michael

Michaela Widder

Die gute Nachricht zuerst, auch wenn sie für Dresdens Volleyballerinnen wenig tröstlich ist. Gegen Stuttgart aus dem Pokal auszuscheiden, also gegen den Dauerrivalen und einen der deutschen Top-Drei-Vereine, ist keine Schande. Einer musste ja verlieren, und darin liegt für die Sportart das eigentliche Problem: dass zwei Top-Teams überhaupt in der ersten Pokalrunde aufeinandertreffen können. Ein Unding – und beispielsweise im Fußball undenkbar. Das Duell Bayern gegen Dortmund könnte frühestens in der dritten Runde ausgelost werden.

Auch im Volleyball wäre die Einführung einer Setzliste sinnvoll. Andernfalls schadet sich die Sportart, die seit Jahren um Aufmerksamkeit buhlt, selbst am meisten. Wenn sich mit etwas Los-Pech jetzt im Pokalviertelfinale noch Schwerin und Stuttgart gegenüberstehen, ist nach Titelverteidiger Dresden entweder auch der Meister oder der Vizemeister ausgeschieden. Das Pokalfinale im Februar in Mannheim, für den deutschen Volleyball ein großes und nicht zuletzt medial wichtiges Ereignis, würde damit vor dem ersten Ballwechsel erheblich an Spannung und Interesse verlieren.

Den Dresdner SC muss das nicht kümmern, die Pokalsiegerinnen des Vorjahres haben genug eigene Probleme. Sie haben nach dem sportlich kaum bedeutenden Supercup vor einer Woche gegen Schwerin nun bereits ein weiteres, das erste echte Ziel verfehlt – noch bevor die Saison überhaupt so richtig begonnen hat.

Wie angespannt die Lage zu sein scheint, zeigte die Reaktion von Trainer Alexander Waibl nach dem Pokal-Aus. Bis auf die erfahrene Mareen von Römer sollte sich keine weitere Spielerin äußern. Der Trainer weiß, dass der Druck in der Meisterschaft jetzt steigt. Und das ist die schlechte Nachricht. Denn eigentlich wollte der DSC um das Double kämpfen.