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Drama am Dorfeingang

Auf der Straße zwischen Nieska und Heidehäuser sterben ein Motorrad- und ein Radfahrer. Der Aufprall ist so heftig, dass Teile 250 Meter weit fliegen.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz/Nieska. Die S 89 nahe dem Gröditzer Ortsteil Nieska trägt auf mehreren Hundert Metern weiße Markierungen. Kreise, Pfeile, auch Worte wie „Sattel“ stehen auf dem Asphalt. Sie zeugen davon, was sich dort am Montagabend Dramatisches ereignet hat. Nach Angaben der Polizei war es gegen 20 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem 38-jährigen Motorrad- und einem 35 Jahre alten Fahrradfahrer gekommen.

Die beiden Männer starben noch an der Unfallstelle. Als Ursache nimmt die Polizei bislang überhöhte Geschwindigkeit des Motorradfahrers an, der aus Richtung Heidehäuser gen Nieska unterwegs war. – Etwa 300 Meter vor dem Ortseingang war es zum Zusammenstoß gekommen, beide Männer stürzten. Wie genau sich der Unfall abgespielt hat, wird derzeit laut Polizei ermittelt. Nach ersten Erkenntnissen hat kein Unbeteiligter den Unfall beobachtet. Ein Anwohner aus Nieska hatte lediglich etwas gehört, dann auf der Straße nachgesehen und daraufhin die Rettungskräfte alarmiert, so die Polizei.

Im Einsatz waren am Montag auch Feuerwehrleute aus Nieska. Noch nie in mehr als 30 Jahren bei der Feuerwehr sei er zu einem so schweren Unfall gerufen worden, sagt Wehrleiter Torsten Strauchmann. Die Feuerwehr sei nicht gleich anfangs, sondern erst später an den Unglücksort gerufen worden. Vor allem, um die langgestreckte Unfallstelle für die Polizei zu beleuchten. Die Unfallaufnahme dauerte bis in die späten Nachtstunden an. Nach dem Beräumen der Unfallstelle rückte die Feuerwehr schließlich gegen halb zwei ab.

Was die Retter vor Ort zu sehen bekommen hatten, muss verheerend gewesen sein. Am Dienstag wurde den Feuerwehrleuten von der Stadt seelsorgerische Betreuung angeboten. Laut Polizei war der Aufprall so heftig, dass Splitter der Fahrzeuge bis zu 250 Meter weit geflogen waren. Einsatzkräften zufolge waren sowohl das Fahrrad als auch das Motorrad so schwer beschädigt, dass sie beim anschließenden Verladen zerbrachen.

Bei dem 35 Jahre alten Fahrradfahrer handelt es sich nach SZ-Informationen um einen Gröditzer, der auch im Fußballverein der Stadt aktiv war. Er sei Vater eines Sohns und bei den Schmiedewerken beschäftigt gewesen. Der Motorradfahrer komme wie der Radfahrer „aus der Region“, so die Polizei. Sein Fahrzeug hatte laut Einsatzkräften ein Meißner Kennzeichen.

Derzeit liegt der genaue Hergang des Unfalls noch im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft hat dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben. Bereits kurz nach dem Unfall war am Montagabend ein Polizeihubschrauber an der Unfallstelle im Einsatz, um sie von der Luft aus aufzunehmen.

Die S 89 bei Nieska war wegen des Unfalls am Montagabend mehrere Stunden lang voll gesperrt. Am Dienstagvormittag waren erneut Beamte der Dresdner Polizeidirektion vor Ort, um die Unfallstelle genau zu vermessen. Erfahrungsgemäß werde es mehrere Wochen dauern, bis das Gutachten zu dem Unfall vorliegt, heißt es von der Polizei.

Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 4832233 entgegen.