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Dohnaer Kulturverein macht Druck

Der Verein beherrscht den Markt. Das will er in seinem 25. Jahr noch mehr nutzen. Für sich und andere.

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© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Dohna. Wer hat schon drei Gebäude am Dohnaer Markt? Sie gehören zwar nicht dem Kulturverein, doch er ist damit sehr präsent. Neben dem Museum sind es die Vereinsräume im Markt 2 sowie die ehemalige Druckerei im Haus Nr. 14. Sie ist der Schatz des schwer erkrankten Joachim Liebers. Die Druckerei wurde inzwischen der Stadt Dohna übergeben, der Verein betreibt sie als historisches Handwerk.

„So können wir die Erinnerung an die Schwarze Kunst und Herrn Liebers am besten wachhalten“, sagt Vereinsvorsitzende Ingrid Trute. Und indem die Druckerei immer wieder für Besucher geöffnet wird. Das ist jeden ersten Sonnabendnachmittag der Fall und am kommenden Mittwoch speziell wegen der Schulferien. Damit macht der Verein den Kindern und sich selbst ein Geschenk zum 25-jährigen Bestehen in diesem Jahr. Im September soll das gefeiert werden, ähnlich wie das Vereinsfest im vergangenen Jahr, aber öffentlich. Damals stellten sich die sieben Bereiche vor. So erfuhren die Sänger von den Klöpplerinnen, die Museumsleute von den Druckern, die Kreativen von den Mittelalter-Liebhabern und Zeichnern. Diesmal sollen die Dohnaer mehr über sie alle erfahren.

Mit fast 80 Mitgliedern sei zwar schon eine organisatorische Grenze erreicht, sagt Vorsitzende Ingrid Trute. Doch der Kulturverein hat das Problem fast aller Vereine: Neue Mitglieder und junge Leute zu gewinnen, ist schwer. Das trifft nicht auf die Mittelalter-Gruppe zu, die gut für sich wirbt. Auf mehr Öffentlichkeit setzen nun auch die Drucker mit ihrem Schautag am Mittwoch. Die räumliche Präsenz des Dohnaer Kulturvereins am Markt hat noch Reserven in der Wahrnehmung.

Umso wichtiger ist es, Feste und Anlässe in Dohna zu nutzen. Hofnacht und Weihnachtsmarkt zum Beispiel oder das voriges Jahr zum 20. Mal organisierte Drachenfest und die indischen Tage im Mai/Juni. Vielleicht auch mal eine Dohnaer Vereinsmesse. „Das alles ist was Gutes, es zeigt das Potenzial Dohnas und woraus sich für die Stadt noch mehr machen lässt“, sagt Ingrid Trute. Sie sieht die Aktivitäten ihres Vereines auch als Dankeschön an die Stadt. Als sie im Frühjahr 2016 die Nachfolge der langjährigen Vorsitzenden Maria Pautzsch übernahm, spielte dieses Zurückgeben auch eine Rolle. „Nachdem ich neun Jahre Wochenend-Dohnaerin war, wollte ich hier wieder ankommen und in der Stadt etwas tun, das mir gefällt.“

Dazu gehören auch die Arbeit bei den Museumsfreunden und die Stadtführungen. Bei denen verweist sie natürlich immer auf die drei Kulturvereins-Adressen am Markt. Die Druckerei und das Museum sind schon ein Teil der Dohnaer Geschichte. Vielleicht kommen die Vereinsräume eines Tages auch dazu.

14. Februar, 9 bis 12 Uhr, Einblick in das alte Handwerk des Druckens – für Kinder, Eltern, Großeltern. www.kulturverein-dohna.de