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Die Schwalben wollen weiter fliegen

Der Ottendorfer Kindergarten will sich erweitern. Dafür ist er gemeinsam mit der Gemeinde auf Standortsuche.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Vor zwei Jahren haben sich die kleinen Schwalben unter dem Dach des Gemeindehauses von Ottendorf-Okrilla eingenistet. Nun sind sie flügge geworden und auf der Suche nach einer neuen, größeren Behausung.

Bei den „Schwalben“ handelt es sich natürlich um die Kinder der Kindertagesstätte Schwalbennest – die einzige Kita in Ottendorf-Okrilla, die sich nicht in Trägerschaft der Gemeinde befindet. Stattdessen ist der Dresdner Verein Startblock für die Geschicke in der christlich geführten Einrichtung zuständig. Und nun möchte der Verein, der sich 1994 durch eine Elterninitiative gegründet hat, das Schwalbennest erweitern. „Es war von Anfang an geplant, klein anzufangen und später zu wachsen“, berichtet Christina Reißmann, die derzeit kommissarisch die Leitung der Kindertagesstätte innehat. Und wann könnte eine Erweiterung des Schwalbennestes nicht besser passen, als in diesen Zeiten? Überall im Landkreis Bautzen platzen die Kitas aus den Nähten, viele Eltern stehen auf Wartelisten und hoffen inständig darauf, doch noch einen Platz in ihrer Wunsch-Kita zu bekommen. Doch natürlich lässt sich ein solch großes Vorhaben nicht von heute auf morgen realisieren. Tatsächlich steckt das Projekt derzeit noch in den Babyschuhen, wie Naemi Binder, Vorstandsmitglied des Vereins Startblock, erklärt: „Wir haben bis 2020 einen Mietvertrag für das Gemeindehaus.“ Dennoch sei der Verein in Zusammenarbeit mit der Kommune bereits auf der Suche nach einem neuen Standort. Denn im Schwalbennest sollen 45 zusätzliche Plätze entstehen. „Sodass wir künftig 65 Plätze anbieten können“, berichtet Naemi Binder. Dabei sollen auch erstmals Krippenkinder aufgenommen werden. Auch Integrationsplätze möchte der Verein schaffen. Und weil für 65 herumtobende Schwalben unter dem Dach des Gemeindehauses einfach kein Platz ist, muss ein neuer Standort her. Doch wo?

Insgesamt rund 530 Plätze

Das ist die Frage, die es nun als Erstes zu klären gilt. Gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern hat sich der Startblock-Vorstand deswegen bereits erste Grundstücke sowie Häuser in der Großgemeinde angeschaut. Ein Volltreffer war bisher aber nicht dabei. „Am günstigsten wäre es, wenn wir ein schönes Grundstück finden und darauf einen Neubau errichten können“, erklärt Christina Reißmann. Denn die Sanierung von alten Bestandsgebäuden sei häufig viel teurer. Und was die beiden Kita-Vertreterinnen auch schon verraten: Die Gemeinde bevorzugt einen Standort in Hermsdorf. „Aber das letzte Wort hat immer noch der Gemeinderat“, so Naemi Binder. Momentan sind neben dem Schwalbennest in Ottendorf-Okrilla noch vier weitere Kindertageseinrichtungen zu finden: der Waldkindergarten in Ottendorf, das Zwergenland in Medingen sowie der Sonnenhügel und die Vier Jahreszeiten in Hermsdorf. In allen fünf Einrichtungen stehen insgesamt rund 530 Plätze für Krippen- und Kindergartenkinder zur Verfügung.

Dennoch reichen auch diese Plätze nicht aus. „Der Bedarf an neuen Plätzen in Ottendorf-Okrilla ist da“, so Christina Reißmann. Schließlich wächst die Gemeinde Jahr für Jahr, erschließt neue Wohngebiete und zieht vor allem junge Familien in die Großgemeinde. So wurden durch private Investoren in den vergangenen Jahren unter anderem Wohngebiete an der Frankenfurt in Ottendorf, in Hermsdorf-Nord und an der Bärnsdorfer Straße in Medingen erschlossen. Und auch in diesem Jahr hat Ottendorf-Okrilla eine erhebliche Summe zur Erschließung des Wohngebietes Wachberg-Süd eingeplant. „Sobald neue Wohngebiete erschlossen werden, müsste die Gemeinde parallel neue Kitaplätze schaffen“, ist Christina Reißmann überzeugt.

Und genau das hat die Gemeinde gemeinsam mit dem Verein Startblock immerhin vor. Ein Antrag auf Fördermittel liegt dem Jugendamt nach Aussagen von Naemi Binder bereits vor. Nun muss die Suche nach einem geeigneten Grundstück nur noch erfolgreich verlaufen. Damit die kleinen Schwalben in den nächsten zwei oder drei Jahren ihr bisheriges Nest auch tatsächlich verlassen können.

www.kitaschwalbennestottendorf.blogspot.de