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Die Neuen in Ostrau

Zwei Familien aus Venezuela sind in den Ort gezogen. Hier hoffen sie auf ein besseres Leben – fernab der Gewalt.

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© Lutz Weidler

Von Eric Mittmann

Ostrau. Seit acht Monaten lebt John Sojo-Callender zusammen mit seiner Frau Yanyluz, den Söhnen Dwyane und Mathias sowie Töchterchen Valeria in einer Wohnung in den Neubauten an der Ostrauer Ernst-Thälmann-Straße. „Meine Tochter geht bereits zur Schule. Ab August besucht sie die zweite Klasse“, sagt er mit Stolz.

Im November war die Familie nach Ostrau gekommen. Eine weitere Familie aus Venezuela lebt ein paar Häuser weiter. In ihrer Heimat gebe es viele Probleme, erklärt Sojo-Callender. „Die Behörden sind korrupt und nehmen einfach dein Geld. Leute stehlen einander das Essen auf offener Straße. Dazu noch die Gewalt und die Ausschreitungen. Wir hatten Angst, vor allem um unsere Kinder.“

Auch der Vater selbst muss derzeit noch die Schulbank drücken, um Deutsch zu lernen. Die Lehrer seien sehr gut, so auch der Chef. Dennoch möchte er bald Arbeit finden. „Zuhause kann ich nichts machen. Es ärgert mich, wenn ich Leuten beim Einkaufen begegne und feststellen muss, dass ich noch immer keinen Job habe“, so der Familienvater.