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Die neue Leichtigkeit der Technik

Ein Feuerwehrmann rückt zur Gemeinderatssitzung in Reinhardtsdorf-Schöna mit Atemschutzgerät an. Dabei droht gar keine Gefahr.

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© SZ/Gunnar Klehm

Von Gunnar Klehm

Reinhardtsdorf-Schöna. Da staunten einige nicht schlecht, als Matthias Schmidtchen zur Gemeinderatssitzung am Dienstag in Reinhardtsdorf mit einer Druckluftflasche und einer Tasche mit Atemschutztechnik anrückte. Die hatte der Gerätewart der Feuerwehr in Schöna aber nicht dabei, um damit einen Einsatz zu bestreiten, sondern er wollte den Räten vorführen, welche Veränderung eine Investition in modernere Technik bewirkt.

Die Verwaltung hatte dem Gemeinderat vorgeschlagen, zehn neue Atemschutzgeräte für die drei Feuerwehren der Gemeinde zu kaufen. „Es gibt keine Ersatzteile mehr für unsere alte Technik“, sagte Schmidtchen. Deshalb müsse jetzt gehandelt werden. Da treffe es sich gut, dass in Pirna ein Atemschutzpool aufgebaut wird, an dem sich die Gemeinde beteiligen kann.

Dort werden die alten schweren Druckluftflaschen ausgemustert. Die neuen sind aus viel leichterem Kunststoff. „Die neuen Flaschen wiegen acht Kilo weniger“, sagte Schmidtchen. Dann ließ er die alte schwere Flasche auf den Ratstisch plumpsen und präsentierte mit der anderen Hand die neue Leichtigkeit der Technik.

Diese Demonstration war wirkungsvoll. Einige der Räte mussten aber gar nicht mehr überzeugt werden. „Mit den alten Flaschen musste ich mal auf den Zirkelstein. Da bist du oben fertig“, sagte Uwe Hering (Wählervereinigung). Schließlich stimmte der Gemeinderat für die Neuanschaffung.

Das hat auch einen handfesten finanziellen Vorteil. Pirna löst eine Sammelbestellung aus. Mehrere Kommunen sind bereits beteiligt. Der Mengenrabatt ist enorm. Der betrage 52 Prozent des Katalogpreises. „Günstiger können wir es nie wieder kriegen“, sagte Schmidtchen. Insgesamt stellt die Gemeinde für die zehn Geräte nun knapp 20 000 Euro in den Haushalt ein. Für rund 5 500 Euro davon sind Fördermittel in Aussicht gestellt.

Vielleicht motiviert die geplante Umrüstung der Technik jetzt auch wieder Feuerwehrleute in Kleingießhübel, sich als Atemschutzträger ausbilden zu lassen. Eine derartige Ausbildung hat dort derzeit niemand in der Freiwilligen Feuerwehr. Vorsorglich sollen 2019 aber auch für Kleingießhübel zwei Geräte angeschafft werden.