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Die Stadt Altenberg rüstet die Ortsfeuerwehr Geising mit einem neuen Fahrzeug aus. Das ist aber noch nicht alles.

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© Foto: Stadtverwaltung

Von Mandy Schaks

Altenberg. Die Freiwillige Feuerwehr in Geising ist wieder komplett. Der neue Mannschaftstransportwagen rollte endlich auf den Hof und wurde vor Kurzem voller Stolz und Freude zum Tag der offenen Tür gleich der Öffentlichkeit präsentiert. Aber ehe das Fahrzeug offiziell in Dienst genommen wurde, ließ es sich Pfarrer David Keller wieder einmal nicht nehmen, seinen Segen zu geben. Das Feuerwehrauto soll allzeit gute Fahrt haben und die Kameraden immer wieder gesund von ihren Einsätzen zur Rettung von Leben und Gütern zurückbringen.

Das Fahrzeug hat 140 PS und viel Gerät zur Hilfe an Bord.
Das Fahrzeug hat 140 PS und viel Gerät zur Hilfe an Bord. © Foto: Stadtverwaltung
Extra geschmückt: der neue Mannschaftstransporter.
Extra geschmückt: der neue Mannschaftstransporter. © Foto: Stadtverwaltung

Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) ist froh, dass jetzt alles wieder in der Stadtteilwehr Geising rund läuft, die Kameraden um Wehrleiter Detlef Grießbach nunmehr besser für ihre Aufgaben gerüstet sind. Sie mussten in den letzten Monaten zwar nicht zu ihren Einsätzen laufen, aber sich schon mit einer Zwischenlösung behelfen. Es war zwar klar, dass die Geisinger über kurz oder lang einen neuen Mannschaftstransportwagen brauchen. Denn das bisherige Fahrzeug war in die Jahre gekommen, hatte schon ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel. Deshalb war auch bereits Geld im städtischen Haushalt für dieses Jahr für eine Neuanschaffung reserviert. Doch dann kam das Aus für das Feuerwehrfahrzeug vom Typ VW-T4 schneller als erwartet. Das Auto hatte unverhofft keinen Tüv mehr erhalten. Kirsten musste den Mannschaftswagen aus dem Verkehr ziehen. Doch so fix, wie sich das mancher vorstellt, war kein Ersatz zu bekommen.

Erst mussten Fördermittel beantragt und bewilligt werden, dann ging es in die Ausschreibung. Das Ergebnis war ernüchternd. Denn es überschritt das Budget der Stadt deutlich. Deshalb wurde ein erneuter Versuch gestartet, mit modifiziertem Leistungsumfang. Das klappte. Aber auch diese Firmen haben wie Bauunternehmen zurzeit sehr gut zu tun, sodass letztlich von der Bestellung bis zur Auslieferung ein Dreivierteljahr verging.

Damit die Geisinger Feuerwehrleute nun nicht über Monate ohne Mannschaftswagen dastanden, hatte Bürgermeister Kirsten ihnen vorübergehend ein Fahrzeug vom Bauhof zur Verfügung gestellt. Das war ein Kleintransporter, aber natürlich ohne spezielle Feuerwehrausrüstung. Doch dieses Kapitel ist nun Geschichte. Die Geisinger Feuerwehr erhielt nun einen nagelneuen Mannschaftstransportwagen. Dabei handelt es sich um ein Allradfahrzeug vom Typ Ford Transit, der in Dresden entsprechend den Anforderungen für die Feuerwehr von einem Unternehmen ausgerüstet wurde.

Mit dem Ergebnis ist Kirsten mehr als zufrieden. „Wir haben in Sachsen vortreffliche Firmen“, sagt er und kommt ins Schwärmen. Die Ausstattung sei brillant. Mit dem Fahrzeug können nicht nur Transporte von Mensch und Technik erledigt werden. Auch sei es damit möglich, Führungsaufgaben wahrzunehmen. So verfüge das Fahrzeug zum Beispiel über einen Beratungstisch und drehbare Sitze. Ebenso wurde eine Standheizung eingebaut, damit auch längere Einsätze bei kühleren Temperaturen nicht ungemütlich werden.

Das Fahrzeug kostete rund 68 000 Euro. Das ist für Altenberg eine Stange Geld. Die Stadt erhielt zwar 26 000 Euro an Fördermitteln. Das sind etwa 38 Prozent der Kosten. „Das Problem sind aber die Eigenmittel“, so Kirsten. Er drängt seit Langem darauf, dass Förderverfahren vereinfacht und die -quoten vom Staat erhöht werden. „Sonst können wir die Fördermittel nicht mehr abrufen, auch wenn der Freistaat mehr Geld zur Verfügung stellt.“ Das wird für eine Stadt wie Altenberg, die aufgrund der großen Fläche 15 Ortswehren unterhält, zunehmend ein Problem. In diesem Jahr wurde erst ein Gerätehaus in Oberbärenburg eingeweiht. Kostenpunkt: über 400 000 Euro. An diesem Freitag ist Richtfest bei der Feuerwehr in Bärenfels, deren Gebäude saniert und erweitert wird. Kosten: mehr als 250 000 Euro. Und es gibt noch viele Wünsche, zum Beispiel in Löwenhain.