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Die Marmeladen-Parade

Beim ersten Wettbewerb um den leckersten süßen Brotaufstrich im Osterzgebirge übertrafen sich erst die Köche und dann die Besucher.

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© Frank Baldauf

Von Mandy Schaks

Osterzgebirge. Zum Glück musste diese Aufgabe keine Jury bewältigen. Die Feinschmecker würden sich wahrscheinlich immer noch durch die vielen Marmeladen, Konfitüren, Fruchtaufstriche und Gelees probieren. Ihr Bedarf an Leckereien wäre wahrscheinlich für die nächsten Monate gedeckt – dabei steht das Weihnachtsfest noch bevor. 60 Kostproben wurden zum ersten Marmeladen-Wettbewerb im Osterzgebirge eingereicht.

Beim Wettbewerb wurden Marmeladen über Marmeladen aufgetischt.
Beim Wettbewerb wurden Marmeladen über Marmeladen aufgetischt. © Frank Baldauf

Die Organisatoren – der Verein Landschaft Zukunft, der Tourismusverband Erzgebirge und das Hotel Lugsteinhof in Zinnwald – hatten es wohl geahnt. So viele Früchte, wie in diesem Sommer unter der Dauersonne reiften, konnten doch die bodenständigen und sparsamen Osterzgebirgler nicht einfach vergammeln lassen. Sie packten das, was sie nicht essen konnten, nach traditioneller Rezeptur zum Überwintern in Gläser. Und das war in diesem Jahr so viel, dass der eine oder andere dabei noch kreativ werden und von seinen Köstlichkeiten zum Probieren etwas abgeben konnte. Die Organisatoren des Wettbewerbes waren von der Resonanz und Kreativität schwer beeindruckt. Um das alles testen zu können, holten sie sich Publikum an die Seite. Und das war auch dank des Tages des traditionellen Handwerkes, der zeitgleich im Hotel Lugsteinhof am 21. Oktober veranstaltet wurde, genau so begeistert und zahlreich erschienen. Rund 1 750 Besucher lockte das vielseitige Angebot in den Lugsteinhof – Rekordbeteiligung. Und viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, mal von den süßen Brotaufstrichen zu naschen. Am Ende landeten in nur drei Stunden 629 Testergebnisse in der Box. „Den Testern viel die Wahl sehr schwer“, berichtet Anke Eichler vom Tourismusverband, „da wirklich alle eingesandten Gläser von hervorragender Qualität und sehr gutem Geschmack waren.“

Obgleich nun nicht jeder alles probieren konnte, manche Sorte mehr oder weniger verkostet wurde, gab es am Ende einen Sieger. Am besten schmeckte ein dunkler Beerenmix aus Him-, Brom-, Stachel- und Johannisbeeren von Ilona Grafe aus Altenberg. Genau genommen ist das nicht die beste Marmelade, erklärt Frau Eichler. Richtig wäre der Begriff Konfitüre, da Marmelade nach offiziellen Vorschriften nur so heißen darf, wenn sie aus Zitrusfrüchten besteht. Doch das ist den Erzgebirglern so was von ma-ma, dass es einfach ihre Lieblingsmarmelade ist. Auf den zweiten Platz landete eine Holunder-Brombeer-Konfitüre, die Monika Theile aus Dittersdorf gezaubert hat. Dritte wurde Rita Böhme aus Geising mit ihrer Mango-Erdbeer-Melonen Konfitüre.