Von Udo Lemke
Klipphausen. Seit er den Betrieb 1993 gegründet hat, hat Steffen Geisler noch nie so zeitig zur Selbstpflücke der Süßkirschen aufgerufen wie in diesem Jahr. Am 1. Juni startet die Ernte – das ist genau zwei Wochen früher als im vergangenen Jahr. Der Grund liegt auf der Hand, das warme Wetter hat die Reife beschleunigt. „Ich müsste im Computer nachschauen, wann es das letzte Mal bei uns geregnet hat.“ Allerdings haben die Kirschbäume die Trockenheit gut verkraftet. Denn es sind keine ganz jungen Bäume mehr, sodass die Wurzeln tief reichen und sich das nötige Wasser holen. Das sieht man den knallroten Kirschen auch an: „Die Früchte sind trotz der zeitigen Reife voll entwickelt und sie schmecken auch.“ Um die 25 Millimeter messen die roten Kugeln im Durchmesser, einzelne bringen es aber auch auf 30 Millimeter. „Zur Qualität gehört, dass die Kirschen nicht madig sind“, sagt Steffen Geisler.
Sie wachsen an spindelförmigen Bäumen in Reih und Glied. Vom Mittelweg der Plantage geht es hundert Meter nach links und hundert Meter nach rechts. Etwa 1 000 Kirschbäume wachsen auf einem Hektar, also einer Fläche von 100 mal 100 Metern. Anderthalb Hektar der Kirschplantage sind mit Folien und Netzen gegen Vögel und Hagel geschützt, ein halber Hektar steht frei. Kinder können bequem an den unteren Zweigen pflücken, für die Mitte gibt es Pflückschlichten, also eine Art überdimensionale Fußbänke und für oben stehen kleine Leitern zur Verfügung.
„Die Leute kommen aus einem Umkreis, der von Meißen und Radebeul über Freital und Dresden bis nach Freiberg, Leipzig und Aue reicht“, so Steffen Geisler. Los geht es früh freitags, sonnabends und sonntags jeweils um sieben Uhr, und die Selbstpflücke geht bis 12 Uhr. Gefäße muss jeder selbst mitbringen, und das Kilogramm Kirschen kostet vier Euro. „Der Trend geht zu großen, dunklen Kirschen“, sagt Steffen Geisler. Die hat er zu bieten.