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Die Jam-Story geht weiter

Betreiber Steffen Näther hat in seine Diskothek in Eichgraben bei Zittau investiert. Nicht ohne Grund.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Eichgraben. Rundherum Orange. So zeigt sich den eilig Vorbeifahrenden die sanierte Fassade der „Jam Dance Base“ an der Lückendorfer Straße in Eichgraben. Seit einigen Tagen laufen dort die Vorbereitungen für die diesjährige Party-Saison. Elektriker, Techniker und Helfer bringen die Diskothek auf Vordermann, installieren Scheinwerfer, Leuchten, Videowände, Nebelrohre und Techniktraversen. Auch der Parkplatz mit seinen 300 Stellflächen hinter dem Haus ist inzwischen beräumt.

Magisch soll es am Sonnabend zum „Saison Opening“ werden, so der Plan von Betreiber Steffen Näther. Er hat wieder in sein Gebäude investiert, weil es für ihn mehr als eine Disco, ein Veranstaltungsort ist. Näther nutzt das Haus über das Jahr als Büro und Ausstellungsraum, neudeutsch Showroom genannt, um seinen Kunden aus dem In- und Ausland die neuste Technik vorzuführen. Er zeigt dort großformatige LED- und Videowände mit hochauflösender Bildqualität unter realen Bedingungen im Innen- und Außenbereich und schafft ganz nebenbei eine angenehme Atmosphäre bei den Beratungen.

Bei allem Geschäftssinn juckt es dem Musikfreund aber ab und zu in den Fingern und er frönt seiner Leidenschaft für fette Sounds und gute Partys. Die Saisoneröffnung am Sonnabend bezeichnet er deshalb in der Werbung als Pflichttermin. Für eine Nacht komme die Hitze des Sommers zurück, so sein Versprechen. Dazu buchte er eine Lasershow aus Berlin, bietet Feuer- und neuste LED-Lightshows sowie Musik auf drei Floors für alle Altersgruppen – im Main-Floor, im Kokon- und Havanna-Club.

„Im Havanna Club trifft sich die Generation Ü40“, sagt der 53-Jährige. Was Veranstaltungen betrifft, setzt der Zittauer seit vergangenem Jahr, als das „Jam“ nach einer zweijährigen Pause wieder öffnete auf „Klasse statt Masse“. Ein Tribut an die demografische Entwicklung in der Region. Das habe sich bewährt, zu den Veranstaltungen im Vorjahr sei das Haus rappelvoll gewesen, erzählt Steffen Näther. Die Töchter teilen die Leidenschaft des Vaters. Jasmin besucht seit zwei Jahren eine DJ-Schule und hatte ihr Debüt bei der diesjährigen O-See-Challenge. Sandra, die Ältere legt inzwischen auch auf. In Zittau könnte es also künftig, wenigstens temporär, eine Art Nachtleben geben. Das Party-, Disco- oder Clubvolk in der Stadt ist in den vergangenen Monaten nicht gerade mit Angeboten überhäuft worden. Bis zum Jahresende soll es noch zwei Partys im „Jam“ geben. Das wirtschaftliche Standbein des Zittauers bleibt aber der Verkauf und Verleih von professioneller LED-Video-Technik. Das ist seit über sechs Jahren so. Verschiedene Modelle der Videoleinwände sind in Clubs, bei Festivals und als Werbeträger in ganz Europa im Einsatz, verrät er. Sein neustes Projekt: LED- und Videowände in Autohäusern, die hinter dem Schaufenster platziert sind und von außen von Passanten mittels Sensoren bedient werden. Autohändler könnten so ihre Gebrauchtwagenangebote und Werbefilme während der Schließzeiten präsentieren und auf die Angebotszettel hinter der Scheibe verzichten. (SZ)

„Saison Opening“, Sonnabend, Einlass ab 22 Uhr, Eintritt 10 Euro, Parkplatz bewacht.