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Die dem Dorf etwas Gutes tun

Der Ortsverein Ostrau stellt einiges auf die Beine. Der Wunsch des Vorstands: Mehr Tatkraft der jungen Einwohner.

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© Daniel Schäfer

Von Peter Salzmann

Bad Schandau. Der Blick auf die Schrammsteinkette, schmucke Häuser samt blühenden Vorgärten, saubere oft erneuerte Straßen mit Gehwegen und Parkbuchten: Das idyllische Ostrau präsentiert sich zwischen Emmabank und Personenaufzug als liebenswerter Ort, in dem über 300 Einwohner zu Hause sind. Und es wird noch schöner, wenn die Straßenbaustellen beendet sind.

Seit 2001 agiert mit Hingabe und Enthusiasmus der „Ortsverein Ostrau“, der 32 Mitglieder zählt. Älteste ist die 82-jährige Synnöve Wustmann – Tochter des legendären Ostrauer Völkerkundlers und Schriftstellers Erich Wustmann. Paul Bredner ist mit 24 Lenzen der Jüngste.

„Ostrau bleibt Ostrau“, formuliert Berit Bredner ihre Liebe zu ihrem Geburtsort, der seit 1934 zu Bad Schandau gehört. Die Vereinsvorsitzende – ihr zur Seite acht Vorstandsmitglieder – lobt „die vielen helfenden Hände, die umsichtig hantieren“ und verweist auf Aktivitäten, die für alle sichtbar sind. Zum Beispiel der Sport- und Festplatz, zu dem der schmucke Kinderspielplatz gehört. „Der neue Zaun verhindert Wildschweinschäden“, erklärt sie. Der Platz ist der Verdienst des Vereins. „Doch ohne Unterstützung von Sponsoren, örtlichen Handwerkern und Gewerbetreibenden sowie der Falkensteinklinik wäre vieles nicht möglich“, betont die Vorsitzende. Schön wäre es, wenn sich noch mehr junge Leute beteiligen würden.

Wertschätzung ist wichtig

Zum Dorfleben gehört das traditionelle Ortsfest, das dieses Jahr vom 7. bis 9. September stattfindet. Nicht nur Einheimische, sondern auch Kurgäste und Urlauber erfreuen sich, wenn der Schützenkönig gekürt wird, wenn Disco und Band für Stimmung sorgen. „Über 500 Leute kommen zum Fest“, sagt Schatzmeisterin Veronika Hähnel. Die 64-jährige Bankkauffrau erklärt: „Unsere Einnahmen kommen fast ausschließlich dem Sport-, Kinder- und Festplatz zugute“. Angela Krumbiegel (59), hauptberuflich Verwaltungsleiterin der Generalstaatsanwaltschaft, erklärt: „Zu unseren Veranstaltungen wollen wir mehr für die Jugend tun.“ Zum Ortsfest spielt die Rock- und Popband „Jolly Jumper“. „Denn“, so Frau Krumbiegel, „wir möchten mehr junge Ostrauer in unsere Initiative einbeziehen“. Berit Bredner bedauert, dass „manche Einwohner unsere ehrenamtliche Arbeit kaum wertschätzen“.

Neben dem Ortsfest, das seine Wurzeln in der Kirmes der Sechziger- und Siebziger-Jahre und dem Fußballturnier 1998 hat, hält der Verein alljährlich auch ein „Glühweinfest“ mit kleinem Weihnachtsmarkt ab. Zum Vereinsangebot zählen Fahrrad- und Wandertouren, die ebenso Kur- und Urlaubsgästen offenstehen. Und zur Feier der Sommersonnenwende gastiert der populäre Sächsische Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden in Ostrau. Angela Krumbiegel spricht von einem Höhepunkt, denn „das Ensemble ist ein Magnet“.

Damit Ostrau stets sein freundliches Gesicht wahren kann, ruft der Verein zum Frühjahrs- und Herbstputz auf. Synnöve Wustmann geht mit wachem Blick wie ein Ordnungsinspektor durchs Dorf und „legt akribisch fest, was zu machen ist“, erklärt die 50-jährige Berit Bredner.

Damit das alles in Ostrau auch in Zukunft fortgesetzt werden kann „hoffen wir, dass sich unserem Verein weitere Ostrauer anschließen“, wünscht sich Berit Bredner.