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Der Umzug hat sich gelohnt

Nadine Bagusch feiert Zehnjähriges mit ihrem Secondhandgeschäft für Kinder in der Kamenzer Altstadt. Und die Kundschaft wächst.

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© Matthias Schumann

Von Ina Förster

Kamenz. Nadine Bagusch ist angekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes und auch in ihrem Domizil an der Pfortenstraße 11. Zwischen Foto-Geschäft und Irish Pub lässt es sich wirklich gut arbeiten. Pünktlich am Kindertag 2016 eröffnete sie dort ihr Baby- und Kindersachen-Secondhand-Geschäft „Rasselbande“ in der Kamenzer City neu. Vorher war sie bereits seit 2007 an der Hoyerswerdaer Straße ansässig. Die rührige Geschäftsfrau wollte aber gern näher an die Altstadt rücken. Brauchte vor allem mehr Platz, um ihre Waren besser präsentieren zu können. Die Nachfrage der Kunden stieg in den letzten Jahren nämlich kontinuierlich.

Dieser Trend hat sich glücklicherweise weiter fortgesetzt. Und das hört man in der Kamenzer Geschäftswelt gern. Denn es zeigt: Hier kann ein Neuanfang gelingen! Allen Unkenrufen zum Trotz. „Ich habe den Umzug keinen Tag bereut“, sagt die 39-Jährige. „Natürlich ist Kamenz eine Kleinstadt und nicht Dresden. Aber eine liebenswerte Stadt. Und Einzelhändler haben mittlerweile überall ihre Probleme. Das sollte man nicht vergessen und nicht immer nur schimpfen“, sagt sie. Selber aktiv werden, lautet ihre Devise. Netten Kundenservice mit guten Angeboten kombinieren. Positiv in die Welt blicken. „Die Lage hat sich für mich als optimal erwiesen. Auch die Nähe zum Rossmann-Markt ist natürlich durchaus günstig“, gibt sie zu. Viele neue Kunden fanden im letzten Dreiviertel Jahr her. Und immer wieder hörte Nadine Bagusch dann: „Schön, dass es endlich auch so einen Laden in Kamenz gibt!“ Mit stoischer Ruhe erklärte sie den Kunden, dass es ihr Geschäft eigentlich schon viele Jahre vor Ort gibt. Um genauer zu sein – genau zehn Jahre! Das wurde übrigens in den letzten Tagen mit Rabattaktionen und Sekt für die Kundschaft gefeiert.

Die Burkauerin ist eigentlich gelernte Bürokauffrau. Doch das Secondhand-Metier hat sie lange gereizt. „Ich bin schon immer total gern auf Flohmärkte gegangen. Auch heute noch nehme ich mir Zeit, bei den Kollegen stöbern zu gehen“, sagt sie. Nach der Elternzeit mit den beiden größeren Kindern orientierte sich die 39-Jährige um. Und stieg in den Secondhand-Handel ein. Es sollten von Anfang an Kinder- und Babysachen sein. Damit ist sie gut gefahren. Vor allem in Kamenz.

Die Stammkundschaft blieb ihr auch nach dem Umzug treu. Und hat sich erfreulich erweitert. Im Geschäft an der Pfortenstraße findet man mittlerweile wirklich alles, was das Herz begehrt. Kinderbekleidung fürs Baby bis Größe 158 geht natürlich am meisten. Viele Kunden reizt dabei der finanzielle Hintergrund. Für kleines Geld gibt es bei der „Rasselbande“ durchaus hochwertige Ware. Wer kleine Kinder hat, weiß um deren schnelles Wachstum. Und ist froh, wenn man den Geldbeutel etwas entlasten kann. In vier Monaten braucht man sowieso schon wieder neue Sachen. Und auch immer mehr ökologisch bewusste Mütter finden her. Mütter, die ihren Kindern einfach lieber schon mehrfach gewaschene Wäsche anziehen möchten. „So wäre die Chemie aus den Fasern raus und das wiederum ist natürlich von Vorteil. Nicht nur bei allergiegeplagten Mädchen und Jungen“, weiß die Geschäftsfrau.

Doch auch das gesamte Equipment rund ums Kinderzimmer bekommt man mittlerweile hier. Die Babyecke ist natürlich besonders mannigfaltig ausgestattet: Vom Kinderwagen über Autositze, Bettchen und Hochstühle, bis hin zur Krabbelbox und Schlafsäcken ist alles drin. Darüber hinaus wird man in der Spieleabteilung auch für den größeren Nachwuchs fündig. Bücher, DVDs und Hörspielkassetten komplettieren das Angebot. Sogar einen Ständer mit Umstandsmode gibt es.

„Ich habe inzwischen eine Aushilfe eingestellt, die sich etwas zur Rente verdient“, sagt Nadine Bagusch. So bleibt mehr Zeit für das Marketing rundherum. In kleinen Schritten geht es vorwärts. Dass das City-Management sich sehr bemüht, erkennt die 39-Jährige lobend an. „Der Einkaufssonntag mit Eiermeile zum Beispiel war ein toller Erfolg. Und die Leute haben gekauft, nicht nur geschaut!“ Deshalb ist es für sie selbstverständlich, mitzuwirken. Und andere aufzumuntern. Für das ewig leidige Thema Parkplätze hält sie gute Argumente parat: „Wenn jemand in den Elbepark fährt, muss er auch eine ganz schöne Strecke zu Fuß gehen, ehe er am ersten Geschäft steht. Da werden die Taschen sonst wohin getragen. Auf dem Markt findet man in Kamenz immer einen Parkplatz. Meistens stimmen mir die Leute dann zu.“