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Der Traum vom Haus im Grünen

Kurz vor dem früheren Exer entstehen 21 neue Eigenheime. Die Vorfreude der Bauherren am Heideblick ist unverkennbar.

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© Kristin Richter

Von Thomas Riemer

Großenhain. Der Verlauf der künftigen Straße durch die Siedlung ist in Konturen schon erkennbar. Trinkwasser- und Abwasserleitungen liegen so gut wie an, Elektro und Telefon folgen demnächst. Auch die insgesamt 21 Grundstücke sind abgesteckt. Parzelle 8: Das sind die rund 540 Quadratmeter, die Mandy und Stefan Kittner bebauen werden. „Das Wohngebiet liegt direkt an der Heide. Schule und Kindergarten sind in der Nähe“, begründet der 38-jährige Familienvater die Wahl des Standortes „Heideblick“ in Kleinraschütz. Doch nicht nur das hat eine Rolle gespielt. „Wir bauen ebenerdig, denken dabei schon ans Alter“, so Stefan Kittner. Das Heute und Jetzt heißt allerdings: Im schlüsselfertigen Bungalow soll es auch zwei Kinderzimmer geben. Ein Wink in die Zukunft? Stefan Kittner lächelt.

Es sind sehr viele junge Leute zum sogenannten Baustellenfest zum Heideblick gekommen. Maik Lehmann von der LESTA Immobilien GmbH hat dazu eingeladen. Denn um das Wohngebiet ranken sich immer wieder Fragen. Dort, wo bis zum Tornado im Mai 2010 noch dichter Mischwald stand, sollen jetzt 21 Häuschen entstehen. 16 Baustellen sind bereits vergeben. Bei der Wahl der Häusertypen besteht „relativ freie Wahl“, so Lehmann: Bungalows, Einfamilienhäuser, aber auch die sogenannte Stadtvilla ist möglich. Ein Spielplatz gehört ebenfalls zum großzügig angelegten Plan. Die Bewohner der benachbarten Reihenhaussiedlung sollen indes nichts von ihrer Idylle einbüßen. Ein bereits bestehender Fußweg durchs neue Viertel in Richtung Exer bleibt erhalten.

Nora und Vincent Wollank sind mit ihrem anderthalbjährigen Söhnchen Matti ebenfalls zum Baustellenfest gekommen und freuen sich auf ihr neues Heim. „Wegen der Bagger“, sagt Matti mit Blick auf die umstehenden Baufahrzeuge. Zehn Jahre haben seine Eltern in München gewohnt und gearbeitet – jetzt zieht es die Familie in die alte Heimat zurück, weil es in der bayerischen Landeshauptstadt keinen geeigneten Wohnraum gab. „Wir haben das Grundstück wegen der Nähe zur Oma ausgesucht“, sagt Nora. Wollanks haben zusätzliches Glück: Auch beruflich können sie in Sachsen weitermachen wie bisher, dank einer firmeninternen Lösung.

Investor Maik Lehmann beschreibt derweil den keineswegs leichten Weg der Erschließung des Heideblick-Viertels. Dazu gehörten unter anderem Gespräche mit teilweise skeptischen Bewohnern des Nachbar-Gebietes. Aber auch Unwägbarkeiten, weil man es teilweise mit Artenschutz und Munition zu tun hatte. „Wir hatten sogar einen Fledermausbeauftragten hier“, sagt Lehmann schmunzelnd. Sein Credo: Wohngebiete wie das am Heideblick sind begehrt. „Und Großenhain wird in den nächsten Jahren noch viel Bauland brauchen.“

Oberbürgermeister Sven Mißbach relativiert das ein wenig. Denn: Es werde immer schwerer, Flächen für solche Ansiedlungen am Stadtrand zu erwerben. Deshalb „müssen wir uns sicher auf innerstädtische Flächen konzentrieren“, sagt der Rathauschef. Besonders freut er sich über zwei Dinge: Mit den Häusern am Heideblick gibt es einen Einwohnerzuwachs für Großenhain. Und die Bauherren kommen nicht nur aus der Stadt, sondern auch von außerhalb. Nebenbei vermerkt: Unter den künftigen „Heideblicklern“ wird es auch einen großen Anteil von Kindern geben. Geschätzte Größenordnung: mindestens eine Grundschulklasse. Allen wünscht Mißbach in jedem Fall „viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres Traums“.

Das haben die Bauherren schon im Blick. So alles normal läuft, wird im September die Straße zu den Grundstücken gebaut. Aus Betonpflaster mit knapp 100 000 Pflastersteinen, hat Maik Lehmann ausgerechnet. Mitte November, vielleicht auch ein oder zwei Wochen früher, sei dann alles „komplett fertig“. Dann, so die Hoffnung des Investors, können die neuen Grundstückseigentümer mit dem Bau ihrer Häuser beginnen.