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Der Tobeplatz am historischen Ort

Die Kinder in Laußnitz haben einen neuen Spielplatz. Davon könnte auch das forsttechnische Museum profitieren.

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© Matthias Schumann

Von Nicole Preuss

Laußnitz. Die Kinder haben lange darauf gewartet. Nun ist es soweit. Die Mädchen und Jungen der Kita Wirbelwind haben in dieser Woche den neuen Spielplatz in der Nähe des forsttechnischen Museums in Laußnitz in Besitz genommen. Sie hatten die Bauarbeiten zuvor bei regelmäßigen Spaziergängen aufmerksam verfolgt, nun konnte der Platz eröffnet werden.

Der neue Spielplatz ist für die Kinder der Kita, aber auch für alle anderen Kinder der Gemeinde vorgesehen. Er steht an einem historischen Ort - dem Pflanzengarten. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden auf dem Stück Land Nadelbäume gezogen. Die Samen dafür wurden in der nahen Samendarre gewonnen, die heute ein forsttechnisches Museum ist. Zapfen aus ganz Sachsen wurden nach Laußnitz geliefert, dort mithilfe einer speziellen Anlage getrocknet und so die Samen gewonnen. Der Samen wurde dann sortenrein zurück in die verschiedenen Gebiete Sachsens geschickt oder im Pflanzengarten vorgezogen. Heute wachsen dort Obstbäume. „Die Idee für den Spielplatz hat lange gegoren“, sagt der Laußnitzer Bürgermeister Joachim Driesnack. Die Gemeinde wollte für die Kinder in Laußnitz auch nach Kita- und Hortschluss Spielmöglichkeiten schaffen. „Und ein frei zugängliches Spielgerät im Ort hat es nie gegeben“, sagt Joachim Driesnack.

Die Gemeinde habe die Idee deshalb wieder aus der Schublade geholt, als das Konjunkturpaket III für Städte und Gemeinden aufgelegt worden war und 35000 Euro in den neuen Spielplatz investiert. 23000 Euro kamen davon aus dem Fördertopf des Landes und des Bundes.

Der Spielplatz bleibt dem historischen Ort treu. Planerin Martina Mackowiak und der Spielgerätebauer Naumann aus dem Haselbachtal haben eine Spiellandschaft geschaffen, die sich am Thema Wald und Holz orientiert. Balken führen zum Beispiel zu einem Kistenturm, der erklettert werden kann. Der Turm mit der Rutsche erinnert an ein uriges Waldhäuschen und die Deko, ein großer Zapfen aus Holz, kann von geübten Füßen ebenfalls bestiegen werden.

Einmal in der Woche ist Waldtag

Die Gemeinde hofft, dass deshalb auch das nahe forsttechnische Museum Samendarre von diesem zusätzlichen Angebot profitiert. Die Interessengemeinschaft, die die Ausstellung sonn- und feiertags im Sommer öffnet, lädt zum Beispiel auch regelmäßig Grundschulklassen aus Laußnitz, Königsbrück und Medingen ein. Die Kinder bauen dann Nistkästen für den Schulgarten und erfahren, wie sie das Jahr über das Treiben in den Kästen beobachten und erfassen können. Der Spielplatz ist ein Angebot für die Klassen und auch die Familien, die das Museum individuell besuchen. Die Kita-Kinder freuen sich allerdings auch schon auf die neue Möglichkeit, in Laußnitz zu spielen. Die Größeren legten in den vergangenen Jahren sowieso schon immer auf der Wiese auf der längsten Bank von Laußnitz eine Pause ein. Die 15 Meter lange Bank ist dafür gut geeignet. Die Kinder laufen dann oft weiter zum Spielwald nahe des Sportplatzes. „Wir haben einmal in der Woche einen Waldtag“, sagt die Kita-Leiterin Birgit Mey. Die Kinder können dann in dem teilweise eingezäunten Waldstück mit Moos, Ästen oder Steinen spielen. Und auch für die Kleinen ist der Platz, der am Vormittag im Schatten liegt, eine Alternative. Die Kinder laufen maximal zehn Minuten bis zu der neuen Spielmöglichkeit.